Das Ende der Welt

Auf dem Weg an die Südspitze Südamerikas wandelte sich die Landschaft. Aus der patagonischen Steppe wurden wieder Wälder, aus denen schneebedeckte Berge hervorragten. Außerdem wurde es merklich kühler, tagsüber wurden trotz Sommers kaum 10 Grad erreicht.Da wir erst um 16 Uhr in unsere Unterkunft, die wir für zwei Tage gemietet hatten, einchecken konnten, machten wir noch einen Stopp an einem fast 10 Kilometer langen Wanderweg, den wir joggen wollten. Also rein in die Laufschuhe und los ging es. Der Weg war teilweise ziemlich matschig und ein paar Passagen waren sehr sehr steil, so dass wir die Strecke halb im Joggingtempo und halb im schnellen Wanderschritt zurücklegten. Oben an der Laguna Esmeralda hatten wir einen schönen Blick auf die umliegende Bergwelt, aber leider zog es sich zu und begann leicht zu regnen. Daher begaben wir uns rasch auf den Rückweg.

In Ushuaia erledigten wir schnell noch einen Einkauf, bevor wir zu unserer Unterkunft fuhren. Diese war ein kleines Häuschen mit großer Wohnschlafküche und einem Bad mit Badewanne. Bis auf die Tatsache, dass der Vormieter anscheinend starker Raucher war, gefiel uns die Bude. Es gab sogar eine Waschmaschine.Nachmittags nahmen wir dann noch den fünf Kilometer weiten Weg in das Zentrums Ushuaias auf uns. Die Stadt liegt wirklich sehr schön gelegen am natürlichen Beaglekanal, der den Pazifik mit dem Altantik verbindet. Umgeben ist sie von hohen schneebedeckten Bergen. Wir holten uns einen Stadtplan in der Touriinfo und machten Fotos am Hafen. Dort sahen wir, wie ein paar Schiffe mit dem Ziel Antarktis ablegten. Ushuaia ist der Ausgangspunkt für alle touristischen Expeditionen dorthin. Wir informierten uns interessehalber, was so etwas kostet. Aber ca. 7.000 Dollar pro Person für 10 Tage sprengte unser Budget dann doch etwas. Zurück in unserer Unterkunft tranken wir noch eine Flasche Rotwein, bevor wir erschöpft ins Bett fielen.

Der nächste Tag war ein ganz Besonderer. Es war unser dritter Jahrestag. Wahnsinn, wie die Zeit vergeht und was wir in diesen Jahren alles erlebt haben. Danke dafür, Niko! Wir frühstückten erstmal ausgiebig sehr leckere Pfannkuchen und fuhren mittags zum Fuß des Hausbergs von Ushuaia. Von hier kann man hoch zum Martial Gletscher wandern. Der Weg ist mit unter drei Kilometern nicht lang aber steil. Es ging zunächst neben einem Lift eine Skipiste hoch und der Blick über die Stadt und den Kanal wurde immer besser. Oben angekommen genossen wir kurz die Aussicht und machten ein paar Fotos. Da für den späten Nachmittag Regen angesagt war und der Wind hier oben eisig war, gingen wir rasch wieder runter. Bevor wir zurückfuhren, tranken in einem Restaurant noch ein heißes Getränk. Wir stoppten noch an einem Supermarkt und kauften Steaks, heute an diesem besonderen Tag wollten wir es uns gut gehen lassen.

Zurück in der Unterkunft musste ich leider ein Stündchen arbeiten, bevor wir unser Essen zubereiteten. Neben den köstlichen Steaks gab es Kartoffelbrei, Zucchini und einen Salat. Lecker!Am nächsten Morgen ging ich eine Runde joggen und Niko machte in der Zeit eine Yogaeinheit. Mittags checkten wir aus unserer Unterkunft aus und versuchten einen Mechaniker zu finden, der einen Öl- und Filterwechsel machen kann. Leider sind die entsprechenden Filter in Argentinien aber nicht erhältlich. Diese gibt es nur in Chile. Also fuhren wir nachmittags noch in den Nationalpark Tierra del Fuego. Wir besuchten dort das südlichste Postamt der Welt und genossen noch etwas Abendsonne bei einem Spaziergang am Meer. Zum ersten Mal froren wir nicht auf Feuerland 😉 Dort waren wir auch am Ende der Ruta 3 angekommen, einer Straße, die Argentinien von Nord nach Süd komplett durchquert. Gerade als wir wieder am Auto waren, kamen die Kalifornier Jolie und Attilio angefahren, die wir schon in Bolivien und Chile getroffen haben. Sie haben es also auch bis ans Ende der Welt geschafft. Wir quatschen etwas mit den beiden, bevor wir uns mit Jeffrey auf den Weg Richtung Punta Arenas in Chile machten. Wir wollten den Ölwechsel noch vor den Weihnachten erledigen. Also fuhren wir im letzten Tageslicht am längsten Tag des Jahres bei schönstem Wetter noch durch die fantastische Bergwelt nach Rio Grande.

Markus Verfasst von:

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