Wir suchten uns an diesem windigen Tag kurz vor der chilenischen Grenze einen einigermaßen geschützten Platz zum Übernachten und fanden eine Stelle hinter einem Hügel. Trotzdem rüttelte der Sturm die ganze Nacht ordentlich an unserem Auto.
Am nächsten Tag fuhren wir zunächst zur argentinischen Grenzkontrolle und holten uns unsere Ausreisestempel. Da es bis zum chilenischen Grenzposten noch einige Kilometer waren, frühstückten wir danach erstmal am Wegesrand. Dabei verbrauchten wir auch unser letztes Obst, dieses darf man ja nicht mit über die Grenze nehmen. Nach der chilenischen Einreisekontrolle erklärte uns an der Grenze ein komischer Polizist noch slapstickhaft, wie wir zu unserem nächsten Ziel, den Nationalpark Torres del Paine kommen. Unterwegs kochten wir uns in einem windgeschützten Unterstand einen Kaffee, bevor wir zum Eingang des Parks fuhren. Wir schlugen unser Nachtlager auf dem Parkplatz des Infocenters zwischen ein paar anderen Campern auf. Zum Abend hin wurde es sonnig und wir hatten einen ersten guten Blick aus der Ferne auf die drei markanten Gipfel der Torres del Paine. Wir schauten uns noch im sehr modernen Infocenter um, das auch saubere Toiletten hatte, die 24 Stunden geöffnet sind. Perfekt! Im Center herrschte ein reges Treiben und es kamen Dutzende Wandergruppen von ihren Tagestouren zurück. Da das Wetter jetzt wirklich schön war, spazierten wir noch zum einen Kilometer entfernten Campingplatz und schauten, ob wir dort morgen nach der Wanderung unbeobachtet die Duschen nutzen können.
In der Nacht wurden wir wieder ordentlich vom Wind durchgeschüttelt, dafür schien am nächsten Morgen die Sonne. Die Berggipfel waren leider in dichte Wolken gehüllt. Da für den Nachmittag eine Wetterbesserung angesagt war, gingen wir trotzdem los auf die Tagestour zu der Lagune am Fuße der Torres.
Zunächst ging es im Sonnenschein los, aber nach ein paar Kilometern fing es leicht an zu regnen und es war teilweise sehr windig. Also entschieden wir uns dazu, auf halben Weg einen Stopp an der gut besuchten Hütte Chileno zu machen und einen warmen Tee zu trinken. Außerdem erkundeten wir uns erneut nach dem Wetter, der Bericht war unverändert und sagte Sonne für den Nachmittag voraus.
So stiegen wir gegen 13 Uhr weiter hinauf, wir hatten noch einige Höhenmeter vor uns. Eine Stunde später klarte der Himmel tatsächlich auf und innerhalb kürzester Zeit war er tiefblau. Frohen Mutes stiegen wir zwischen Kolonnen von anderen Wanderern den letzten sehr steilen Kilometer hoch. Die Torres del Paine sind eins der beliebtesten touristischen Ziele in Chile. Die Sicht auf die drei steilen Gipfel am Ziel war phantastisch, nur die Massen an Menschen hier oben störte doch etwas.
Da immer noch ein eiskalter starker Wind wehte, machten wir uns bald bei schönstem Sonnenschein wieder an den Abstieg. An der Hütte legten wir erneut eine Pause ein und aßen unser vorbereites Essen. Danach hatten wir noch knappe zwei Stunden zurück bis zu Jeffrey zu laufen, insgesamt hatten wir wieder 20 Kilometer mit 900 Höhenmetern hinter uns. Auf dem Weg machten wir dann noch den Duschstopp an dem Campingplatz und ließen den Tag ausklingen.
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