El Chaltén

Als wir uns El Chaltén näherten, offenbarte sich eine grandiose Landschaft. Mehrere Kilometer links von uns lag ein riesiger See, auf dem einige Eisberge trieben, die von einem Gletscher stammen, der in das Gewässer mündet. Vor uns sahen wir schon aus fast 100 Kilometer Entfernung die schneebedeckten Berge hinter El Chaltén.

Nachdem wir Jeffrey vollgetankt hatten, steuerten wir die Touristeninfo am Ortseingang an. Wir informierten uns über eine mögliche 2 bis 3-Tageswanderung und tatsächlich gab es eine gute Option. Danach schauten wir uns etwas im Ort um. Man bemerkte sofort, dass El Chaltén eins der beliebtesten Ziele für Touristen in Argentinien ist. Auf den Straßen sahen wir viele junge Backpacker, aber es waren auch zum ersten Mal in Südamerika viele Camper unterwegs. Wir machten einen kleinen Spaziergang zu einem Wasserfall und am späten Nachmittag zu einem kleinen Hügel mit schönem Blick über die Stadt. Am Abend genehmigten wir uns noch einen Rotwein in einer Bar, bevor wir uns schlafen legten. Die einzige kostenlose Übernachtungsmöglichkeit war ein Stellplatz gegenüber der Touristeninfo, auf dem auch viele andere Camper standen. Einige davon auch mit deutschem Kennzeichen, für mehrmonatige Touren durch Südamerika lassen viele ihre Fahrzeuge über den Ozean hierher verschiffen.

Am nächsten Tag starteten wir nach einem leckeren Frühstück mit Pfannkuchen mittags unsere Wanderung. Es ging bei immer schöner werdenden Wetter 10 Kilometer und 500 Meter bergauf zu einem kostenlosen Campingplatz am Fuß des Fitz Roy. Das ist mit über 3.400 Metern Höhe der markante Gipfel des höchsten Berges in El Chaltén.

Nachdem wir unser Zelt aufgeschlagen hatten, machten wir ohne Gepäck einen Abstecher zum Gletscher Piedras Blancas, mittlerweile war es in der Abendsonne richtig warm. Erschöpft und müde fielen wir anschließend in den Schlaf.Am nächsten Morgen wollten wir eigentlich zum Sonnenaufgang ohne Gepäck den Aufstieg zum See Lago de los tres machen, aber als der Wecker um 4 Uhr morgens klingelte, war vor allem ich dazu zu müde und außerdem ziemlich durchgefroren. Wir schliefen also noch etwas und starteten den Ausflug erst gegen 8 Uhr. Unterwegs stellten wir fest, dass es nicht wie gedacht 200 sondern 400 Meter nach oben ging. Egal, oben angekommen lag der schöne Gipfel des Fitz Roy hinter dem fast komplett zugefrorenen kleinen See direkt vor uns. An einer eisfreien Stelle spiegelte sich das Panorama sogar perfekt im Wasser. Was für ein grandioser Anblick!

Zurück am Campingplatz frühstückten wir, bevor wir uns auf den 11 Kilometer langen Weg zum nächsten Übernachtungsplatz machten. Auch dort schlugen wir zunächst unser Zelt auf, bevor wir wieder ohne Gepäck 200 Höhenmeter zu einem Aussichtspunkt auf einen weiteren bekannten Berg aufstiegen, den Cerro Torre, ein fast nadelförmiger sehr steiler Gipfel. Unter uns lag ein See, in den ein Gletscher mündete und auf dem deshalb viele kleine Eisberge trieben. Das Wetter war grandios und in der Sonne war es wieder richtig warm. Am nächsten und letzten Tag hatten wir nur noch 9 Kilometer zurück zu Jeffrey zu wandern. Morgens war es bewölkt und wieder kalt. Also wanderten wir erstmal eine Stunde, bevor wir frühstückten. Zurück in El Chaltén tranken wir noch einen Kaffee und waren sehr zufrieden mit dieser schönen Wanderung bei fast perfektem Wetter. Mittags verließen wir dann den Ort Richtung El Calafete.

Markus Verfasst von:

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