Am Morgen kauften wir uns einen großen Kaffee an der Tankstelle und setzten unsere Reise fort, frühstücken wollten wir am Ziel im Nationalpark Patagonia. Wir erreichten den Park gegen 11:30 und trafen auf einen sehr freundlichen Mitarbeiter. Wir mussten uns registrieren und fuhren ausgestattet mit einer Wanderkarte zu den Picknickplätzen am Ufer des Lagos Buenos Aires. Der Wind fegte über den See und wir waren dankbar über den Windschutz, der den Picknicktisch schützte. Ein kleiner Rundgang noch zum See und dann fuhren wir zu einem fünf Kilometer entfernten Zeltplatz im Nationalpark. Der Platz hat ein Häuschen mit Kamin und eine Kochstelle, wie cool, alles kostenfrei und wir waren ganz alleine.
Nachmittags wanderten wir gemütlich zur Laguna Coa, 14 km kaum Höhenmeter. Da auch hier der Wind heftig tobte, verkrochen wir uns nach der Wanderung in das Haus und heizten ordentlich ein. Auf der Feuerstelle brutzelten wir Kartoffeln und Kürbis, es dauerte zwar alles etwas, aber wir hatten ja Zeit. Wir machten uns noch ein Bierchen auf, welches wir seit Bolivien in unserem Kühlschrank aufbewahrten. Einen besonderen Tropfen also. Nach dem ersten Schluck prüften wir das Etikett etwas genauer “sin alcohol” – ja wirklich ein besonderes und weit gereistes Malzbier.
Am Samstagmorgen starteten wir eine Tageswanderung zur Hochebene La Meseta. Wir waren ganz alleine und trafen an diesem Tag auch keinen Menschen, stattdessen unzählige Guanakos, die ihr Revier laut wiehernd verteidigten.
Letztlich sind sie aber doch immer vor uns geflohen. Am Rand des Weges sahen wir an einigen Stellen Knochen und andere Überreste der Guanakos, hier scheint ein Puma sein Revier zu haben. Nach 5 h erreichten wir unser Ziel und hatten einen grandiosen Blick über die Landschaft mit dem Lago Buenos Aires am Horizont. An eine gemütlich Pause war auf der Plattform eher nicht zu denken, der Wind war heftig und eiskalt. Schnell ging es wieder bergabwärts, an einem kleinen See setzten wir uns ins Gras und ruhten uns etwas aus. Anschließend ging es den selben Weg zurück durch bis zu unserem Zeltplatz.
An diesem Nachmittag fuhren wir noch einige Kilometer unserem nächsten Ziel entgegen. An einer Tankstelle duschten wir und schlugen unser Nachtlager auf. Es gab einen Automaten, der warmes Wasser spendierte. Für die Argentinier ist es nicht ganz unwichtig, die Thermosflasche stets mit Matetee gefüllt mit sich zu führen, daher wird vielerorts für heißes Wasser gesorgt. Das einzige was es an dieser Tankstelle nicht gab, war Benzin/Diesel, es war Samstagabend und die nächsten Lieferung war für Montag angekündigt. Einige Fahrer waren hier gestrandet und hatten keine andere Wahl, als bis zur nächsten Lieferung zu warten. Zum Glück war unser Tank noch voll genug, so dass wir am nächsten Morgen unsere 300 km lange Fahrt Richtung El Chaltén fortsetzen konnten.
Schreibe den ersten Kommentar