Für uns ging es nach dem Abschied von Kerstin und Olli weiter Richtung Süden. Wir mussten noch einmal die Gegend durchqueren, die am Vortag wegen der Waldbrände gesperrt war. Am heutigen Tag sollte die Autobahn wieder frei sein. Am Himmel waren immer noch viele Rauchschwaden, hinter denen auch bald die Sonne verschwand. Das Licht wurde immer gespenstiger und es regnete Aschereste, aber auf der Straße herrschte normaler Verkehr. Kurz nach einem Tankstopp war die Autobahn dann doch gesperrt und alle Fahrzeuge, auch die großen Sattelschlepper fuhren auf einer schmalen Straße parallel zur Autobahn. Irgendwie wurde uns jetzt doch etwas mulmig zumute und wir waren froh, als wir wieder auf der richtigen Strecke waren und das große Feuer hinter uns gelassen hatten.
Es ging weiter durch endlose Weinberge und sehr fruchtbare Gegenden. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit erreichten wir unser Ziel, den Eingang zum Nationalpark Altos de Lircay. Wir stellten Jeffrey auf dem Parkplatz ab und legten uns direkt schlafen, denn am nächsten Tag stand eine lange Wanderung an.
Diese führte uns am nächsten Morgen durch einen schönen Wald immer weiter bergauf. Wir waren begeistert, denn wir waren lange nicht mehr in so einer grünen Umgebung unterwegs. Da es Wochenende war und nur ein paar Autostunden von Santiago entfernt, waren auch noch einige andere Wanderer unterwegs. Nach ein paar Stunden passierten wir die Baumgrenze und der Blick auf die umliegenden, teilweise weißen Berge wurde besser. Unser Ziel war ein Plateau auf fast 2.200 Metern Höhe, genannt das Mauerwerk, auf spanisch Enladrillado, da es aus der Entfernung genau diesem ähnelt. Von hier oben hatten wir einen super Blick über ein weites Tal auf hohe schneebedeckte Berge. Diesen genossen wir bei unserem Mittagspicknick. Danach ging es wieder runter und nach 25 Kilometern und fast 1.200 Höhenmetern hoch und wieder runter kamen wir nachmittags wieder an unserem Auto an.
Wir fuhren noch ca. eine Stunde zu einer Tankstelle an der Autobahn mit Duschen und Internet. Dort schrieben wir abends noch etwas an unserem Block, bevor wir uns schlafen legten.
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