Feliz cumpleaños in la Serena

Markus wünschte sich, seinen Geburtstag am Meer zu verbringen, wir gaben also Gas um noch am Vorabend am Wasser zu sein. In unserer App fanden wir einen Ort, am Strand der sehr vielversprechend klang. Wir kämpften uns die letzten 35 Kilometer von der Panamerikana über eine schlechte Straße zum Meer und fanden einen ziemlich zugemüllten Platz vor. So hatten wir uns das nicht vorgestellt! Mit schlechter Stimmung suchten wir weiter und fanden letzlich eine Alternative, die ok war. Müde und missmutig schliefen wir auf unserem Platz am Meer ein. Am nächsten Morgen sah die Welt schon wieder besser aus, auch wenn der blaue Himmel noch auf sich warten ließ. Markus zweiter Geburtstag auf unserer Reise, feliz cumpleaños mí amor! 

Da unser Platz nicht wirklich zu einem gemütlichen Frühstück einlud, setzten wir unsere Reise in Richtung La Serena fort. In dieser Stadt gab es einen Campingplatz am Meer, mit gemütlichen Stellplätzen und privatem Bad für jede Partei. Hier brutzelten wir Pfannkuchen und das Wlan lief heiß – Markus freute sich über Anrufe und Nachrichten aus der Heimat und schlemmte seine Pfannkuchen. 

Am Nachmittag ging’s in die City, zunächst am Meer entlang, nun auch mit blauem Himmel und schließlich mit dem Bus in das 7 km entfernt gelegene Zentrum. Bei Kaffee und Kuchen genossen wir den Nachmittag. Leider hatten wir die falsche Kleiderwahl getroffen, für kurze Hosen wurde es bald zu frisch. Was soll’s eigentlich konnten wir auch mal ne neue Jeans gebrauchen. Wir gingen shoppen. Etwa eine Stunde später ging unsere Tour mit langen Hosen weiter. Die Cafés und Geschäfte in der Fußgängerzone schlossen an diesem Tag bereits gegen 18 Uhr. Viele Banken und Büros waren verbarrikadiert auf den Straßen versammelten sich Menschen und wir sahen viele Polizisten. Wir fragten einen der Polizisten, ob es hier nun noch sicher ist und er riet uns das Zentrum besser zu verlassen. Wir machten uns auf den Weg und fanden ein gemütliches Restaurant, in dem wir zu Abend aßen. Wir suchten uns einen Platz am Fenster und gaben unsere Bestellung auf. 

Wir wollten ein Bier bestellen, sahen es zwar an der Bar, fanden es aber nicht in der Karte. Auf Nachfrage erfuhren wir, dass das Restaurant keine Konsession für Alkohol hatte und hier am Fenster ein Bierchen nicht zu haben ist. An einem der hinteren Tische wäre es kein Problem, also zogen wir um. Das Essen war sehr lecker und zum Nachtisch bekam Markus ein Ständchen und ein Stück Kuchen von dem netten Restaurantbesitzer spendiert. Während unserer Mahlzeit hörten wir draußen die Demonstranten. Sie trommelten und riefen ihre Parolen. Einige wenige zogen durch die kleine Straße, in der unser Restaurant liegt.

Nach dem Essen beschlossen wir zunächst mal etwas Richtung Campingplatz und raus aus der Innenstadt zu laufen. Als wir uns sicher fühlten, schlugen wir den Bogen zurück zur Hauptstraße, an der die Bushaltestellen liegen. Wir warteten eine Weile und mussten dann feststellen, dass der Busverkehr an diesem Abend bereits eingestellt war. Vor uns lagen noch 6,9 km in Flip Flops, immer am Meer entlang. Nach zwei Kilometern stand am Straßenrand abfahrtbereit ein Pärchen mit einem Auto, auf gut Glück fragte ich mal an, ob sie uns ein Stückchen mitnehmen würden. Wir hatten Glück, die Italienerin und ihr chilenischer Freund setzten uns quasi vor der Haustür ab. Perfekt, so hatten wir eine Stunde Fußmarsch gespart und gönnten uns unsere erste eigene Flasche chilenischen Wein – auf Markus, auf unsere Reise auf das Leben- Salud! 

Eins war uns klar, wenn wir etwas chilenische Normalität genießen wollen, müssen wir die großen Städte meiden. Noch etwas mehr als 500 km und drei Nächte trennten uns von Santiago und einem Wiedersehen mit Kerstin und Olli, unsere Vorfreude stieg stetig. 

Den Vormittag verbrachten wir noch am Campingplatz, Joggen, Yoga, Arbeiten, Aufräumen und Frühstück. Wir entschieden uns, als nächstes ins Valle Elqui zu fahren, in diesem fruchtbaren Tal werden Trauben angebaut. Produziert wird der bekannte chilenische Pisco.

Niko Verfasst von:

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