Zurück in den Bergen

Von Pan de Azúcar zurück in die hohen Berge nach Tres Cruces waren es ca. 350 Kilometer, die letzten 100 davon laut unseres Navis wieder auf einer Schotterpiste. Wir waren gespannt, denn dieses kann alles von guter plattgewalzter Piste bis zum absolut holprigen Weg bedeuten. Die ersten Kilometer waren sehr gut, aber zum Ende hin wurde die Straße schlechter, aber nichts im Vergleich zu dem, was wir in Süden Boliviens befahren hatten. Insgesamt kamen wir wesentlich schneller vorwärts geplant und sahen schon am Nachmittag die Laguna Santa Rosa mit ihren Flamingos vor uns. Dahinter erhoben sich die über 6.000 Meter hohen Tres Cruces. Hier oben war es wieder sehr sonnig, aufgrund der steifen Brise aber auch kalt.

Wir fuhren zu der Hütte, an der man übernachten und die Küche und Toilette mitbenutzen kann. Dort wurden wir sehr freundlich von Ernan, einem gestählten Mann und Bergführer in den 60zigern empfangen, der hier das Sagen hat uns direkt zu frisch gebackenen warmen Brot und Tee eingeladen hat. Außer ihm waren hier noch Patricio, der hier arbeitet und die beiden Praltikantinnen Andrea & Natalia, die auch erst seit einen Tag hier oben waren, alle in der 20zigern. Wir erkundigten uns nach Wandermöglichkeiten und Ernan empfahl uns, morgen früh direkt hinter der Hütte auf einen fast 4.900 Meter hohen Aussichtspunkt zu gehen, ab hier ca. 1.200 Höhenmeter. Die drei jüngeren fragten uns, ob sie uns begleiten könnten. Klaro, warum nicht. Abends kochten wir noch in der Küche, bevor wir uns schlafen legten.

Nachts hatte es wieder gefroren, was uns nicht davon abhielt, früh mit der Wanderung zu starten. Wir wollten gegen Mittag zurück sein, denn dann setzt jeden Tag der kalte Wind ein. Der Weg auf den Berg war wieder sehr mühselig, besonders gegen Ende, da es hier oben schon vor 12 Uhr sehr windig und eisig war. Ganz oben auf dem Gipfel gab es zum Glück Schutz hinter Steinen und wir konnten die Aussicht bei einen kleinen Picknick genießen, bevor wir uns wieder an den Abstieg wagten. Der eisige Wind wurde immer stärker und schmerzte richtig im Gesicht. So gefroren hatten wir auf einer Wanderung in Südamerika noch nie und es kamen Erinnerungen an einige Tage in Nepal auf.

Zurück an der Hütte servierte Ernan uns einen Obstsalat und lud uns zum Mittagessen ein. Den Salat kosteten wir gerne, aber das Mittagessen nahmen wir nicht an. Wir verabschiedeten uns von den sehr netten Menschen dort und fuhren zurück Richtung Küste, denn es war mein Wunsch, dort meinen Geburtstag zu feiern. Auf dem Weg hielten wir noch kurz in der Provinzhauptstadt Copiapó, um dort Eselswurst und Ziegenkäse, zwei regionale Spezialitäten, zu kaufen. Diese hatten wir in der Hütte probiert und hat sehr gut geschmeckt. Danach ging es in den Abend hinein weiter ans Meer.

Markus Verfasst von:

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