Wir verließen das Valle de la Luna in Richtung Küste! Voller Vorfreude aufs Meer ging’s los. In der ersten größeren Stadt, in Calama machten wir einen Stop, um Jeff mal ordentlich zu duschen und zu tanken. Jeff war völlig eingestaubt und hatte die Reinigung mehr als nötig.
Nach dem Stop ging es weiter 200 km in Richtung Pazifikküste, die Landschaft war eher karg. Wir befanden uns immer noch in einer der trockensten Gegenden der Welt. Und dann endlich erreichten wir das Meer. Leider hing an der Küste eine dicke Nebelwolke. Es war warm aber eben auch grau. Wir checkten in das günstigste Hotel im Ort ein, welches trotzdem mehr als doppelt so teuer war wie jede Unterkunft in Bolivien. Besonders ich musste erstmal tief durchatmen. Unser Zimmer ohne Bad war sauber, das Bad und die eigentlich sehr schöne Küche hätten einen gründlichen Frühjahrsputz mal nötig gehabt. Wir starteten unsere persönliche Putzaktion, nutzten die Waschmaschine und säuberten Jeffrey. Noch schnell die Wasche aufgehängt und endlich hatten wir Zeit, uns Antofagasta anzusehen. So langsam kämpfte sich die untergehende Sonne durch die Wolken. Wir spazierten etwas an der Promenade umher und suchten uns ein nettes chilenisches Restaurant, um den Tag ausklingen zu lassen.
Ausgeruht starteten wir am nächsten Morgen eine Laufrunde. Nach den Wochen, in denen wir uns ständig auf über 3500 Metern Höhe aufgehalten hatten, fühlten wir uns topfit. Laufender Weise erkundeten wir etwas die City. Auf den Straßen waren die Spuren der Unruhen in Chile nicht zu übersehen. Reste von brennenden Blockaden, verbarrikadierte Banken und Geschäfte und einige Parolen an den Wänden. Tagsüber war alles ruhig, aber allabendlich gehen die Menschen hier wohl auf die Straße.
Wir frühstückten und checkten aus. Bevor unsere Reise weiterging, kauften wir in einem sehr sehr großen Supermarkt für die nächsten Tage ein. Wir kämpften uns durch die prall gefüllten Regale vorbei an vielen Menschen, die ihre Einkäufe an diesem Samstag tätigten. Klar, schlenderten wir auch durch die Gänge und staunten, was es alles gab. Allein die vielen Weinregale hätten eine deutsche Aldi Filiale bis unter das Dach gefüllt. Nach fast anderthalb Stunden hatten wir genug – voll beladen ging es zurück zum Auto und raus aus der Stadt auf die Panamerikana.
An diesem Nachmittag fuhren wir nach Pan de Azúcar, einem Küstenstreifen mit gemütlichen Campingbuchten am Meer. Unser erster richtiger Campingplatz in Südamerika. Wir machten es uns am Lagerfeuer gemütlich, genossen den Blick aufs Meer und die Stille. Außer uns war noch ein Camper aus Kalifornien auf dem Platz. Wir trafen das Paar Susanne und Michael und wie sich schnell rausstellte, stammten die zwei aus Deutschland leben aber in den Staaten.
Am nächsten Morgen planten wir eine Wanderung im Nationalpark an der Küste zu einem Aussichtspunkt zu unternehmen. Morgens hingen über dem Meer jedoch mal wieder dicke Wolken, keine Aussicht auf Aussicht. Nach dem Frühstück entschieden wir uns, die aussichtslose Wanderung sausen zu lassen und in die Berge zu fahren.
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