San Pedro de Atacama

Unmittelbar nach der bolivianischen Passkontrolle wurde aus der holprigen Schotterpiste auf der chilenischen Seite eine asphaltierte Straße. Nach ein paar Kilometern fuhren wir in das moderne chilenische Gebäude zur Zollabfertigung ein. Schon nach diesen wenigen Kilometern war uns bewusst, dass in Chile ein anderer Standard herrscht als in Bolivien. Unser Auto wurde gründlich nach frischem Obst und Gemüse durchsucht und wir wurden um eine Zwiebel und drei Radieschen erleichtert. Unsere bereits zubereiteten Speisen und überraschenderweise auch einen Rest Käse durften wir behalten.

Nach San Pedro ging es nun kilometerlang auf einer guten Straße mit Tempo 100 immer bergab. Da es in Chile eine Stunde später war als in Bolivien hatte der Reifenservice leider schon geschlossen. Also schauten wir uns im Städtchen um. Hier war die Hölle los. Es war Halloween und die Gassen waren voll mit Menschen. Wir setzten uns in eine Bar, bestellten etwas Käse und Bier & Wein. Auch die Preise waren leider nicht mehr bolivianisch sondern erinnerten an Europa. Da wir sehr lange auf den Käse warten mussten, bekamen wir eine zweite Runde Getränke spendiert. Wir begannen, Chile zu lieben 😉 Später gesellten sich Attilio und Jolie zu uns, die uns am Nachmittag in Bolivien ja geholfen hatten, unseren Reifen zu wechseln. Gegen 11 Uhr und mit leicht einem im Tee gingen wir zurück zum Parkplatz und legten uns schlafen.

Am nächsten Morgen ließen wir zunächst unseren Reifen flicken, gingen in einen kleinen Supermarkt und kauften Obst und Gemüse auf einem Markt ein. Am Nachmittag trafen wir in der Stadt zufällig wieder Attilio & Jolie und tranken wieder ein Bierchen mit ihnen. Nicht, dass das zur Gewohnheit wird 😉 Zum Sonnenuntergang fuhren wir zu einem Aussichtspunkt am Stadtrand. Wir konnten die Ebene von San Pedro überblicken und sahen in der Ferne die 6.000 Meter hohen Vulkane an der Grenze zu Bolivien. Wir waren hier nicht alleine, anscheinend ist diese Aussicht beliebt und wir hatten Gesellschaft von ein paar Mountainbikern und Touren in Kleinbussen.

Für 23 Uhr an diesem Abend hatten wir auch mal wieder eine Tour gebucht. Wir wollten Sterne beobachten. Die Gegend um San Pedro ist weltweit die Region, in der sich das Universum am besten betrachten lässt. Dieses liegt an der Kombination aus der Höhenlage, der trockenen Luft und der geringen Lichtverschmutzung, da hier kaum Menschen leben. Daher gibt es hier sehr viele Observatorien. Wir fuhren hinaus aus San Pedro in die Dunkelheit. Dort konnten wir der Reihe nach durch ein Teleskop den Mond, den Saturn – er war sehr klein, aber man konnte die Ringe erkennen – und die Magellannebel sehen. Der Guide erklärte uns dabei sehr viele interessante Dinge über das Universum. Da es ziemlich kühl war, bekamen wir einen chilenischen Glühwein serviert. Am Ende der Vorstellung konnten wir uns an einem Lagerfeuer aufwärmen, es gab reichlich Rotwein und ein paar Häppchen zu essen. Wir kamen erst nach halb 2 wieder bei Jeffrey an.

Trotzdem standen wir am nächsten Morgen früh auf, da wir das Valle de la Luna, das Tal des Mondes, früh vor den Touristenmassen erreichen wollten. Wir standen pünktlich um 8 Uhr am Eingang auf der Matte und konnten einfahren. Dieses Tal ist die trockenste Region der Erde und daher erinnert die Landschaft an den Mond. Hier wächst nicht ein Grashalm und die Landschaft ist sandig und steinig. Wir fuhren einige der Aussichtspunkte an und drehten dort eine Runde. Nach und nach wurde es voller und die ersten Kleinbusse mit den Touren kamen. Nach ein paar Stunden hatten wir genug gesehen und fuhren Richtung Calama.

Markus Verfasst von:

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