Ein Meer aus Salz

Als wir in die Salar de Uyuni einfuhren, erstreckte sich die topfebene Salzwüste bis zum Horizont. Alles kristallweiß, soweit das Auge reicht. Ganz in der Ferne am anderen Ende erhoben sich einige Berge. Aufgrund der ebenen Oberfläche der Salzwüste kamen wir schnell voran. Unseren ersten Stopp nach 20 Kilometern machten wir an einem Hotel, das komplett aus Salz gebaut wurde, aber in dem nicht mehr übernachtet werden kann. Hier war es voll, da alle Jeeptouren hier ebenfalls einen Stopp einlegen.

Danach ging es weiter zu einer Insel im Salz, der Isla Incahuasi. Der dunkle Felsen schien über der weiten weißen Ebene zu schweben, als wir uns näherten. Auf der kargen Insel wachsen unzählige bis 10 Meter hohe Kakteen. Wir stellten Jeffrey zu den anderen Jeeps auf den Parkplatz am Felsen und spazierten auf dem ca. 2 Kilometer langen Wanderweg über die Insel. Die Landschaft ist mit den Riesenkakteen auf dem dunklem Gestein mitten in der weißen Salzwüste ist für uns Mitteleuropäer schon ziemlich skurril.

Nach diesem Ausflug fuhren wir noch 50 Kilometer in Richtung des Vulkans Thunupa, den wir am nächsten Tag besteigen wollten. Eine Straße gab es nicht, wir suchten uns den Weg im Salzmeer und schlugen unser Nachtlager mitten in der Salzwüste auf. Pünktlich zum Sonnenuntergang saßen wir mit einem Bier an unserem Campingtisch und aßen Abendbrot. Bis zum Horizont war keine Menschenseele zu sehen. An diesem Abend genossen wir die Weite und Stille, dabei dachten wir an Günther und unsere Lieben zuhause.

Am nächsten Morgen brachen wir früh auf ins das Dorf am Fuße des Vulkans, um dort auf dem Dorfplatz zu frühstücken, wir waren sehr überrascht. Hier im Nirgendwo fanden wir den besten Picknickplatz seit Australien vor. Es gab Picknicktische, Wasser, eine Touristeninfo und Toiletten. Nach dem leckeren Frühstück fuhren wir auf einer sehr holprigen Schotterpiste aufwährts zum Parkplatz, der der Ausgangspunkt für die Wanderung ist. Bevor wir zum Krater aufstiegen, machten wir noch einen Abstecher zu einer Höhle mit Mumien. Begleitet wurden wir dabei von einem Mitarbeiter des Naturparks, der uns viel über die Geschichte der Mumien erzählte. Er führte uns zu den über 1000 Jahre alten Körpern in der Höhle. Es war schon ein bisschen gruselig, die halb verwesten Menschen in der Grotte zu sehen.

Danach ging es für uns über 1.000 Höhenmeter bis auf 4.900 Meter Höhe aufwärts. Am Anfang relativ sachte, aber am Ende am Kraterrand ging es hunderte Meter über loses Geröll in der Hitze steil bergauf. Das war wirklich anstrengend, aber wir wurden mit einem phänomenalen Blick in den Krater und über die Salzwüste belohnt. Die Landschaft ist hier wirklich gigantisch! Nach einem kleinen Picknick machten wir uns wieder an den Abstieg, da wir heute noch weiter wollten.

Es ging zurück in die topfebene weiße Weite und wir durchquerten in den nächsten zwei Stunden die größte Salzwüste der Welt einmal komplett von Nord nach Süd. Im ersten Dorf nach der Wüste gab es die Möglichkeit, Jeffrey vom Salz zu befreien, das in einer dicken Schicht besonders in den Radkästen klebten. Wir bekamen einen Hochdruckreiniger in die Hand gedrückt und spritzen unseren Wagen gründlich ab. Mit einem sauberen Auto ging es dann weiter Richtung Süden und in den Abend hinein.

Markus Verfasst von:

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