Eine Touristenattraktion in der Nähe von Cusco sind die Regenbogenberge. Diese Berge sollen wunderschön sein, aber eben auch sehr beliebt. Wenn man nicht sehr sehr früh parat steht, muss man sich die schönen bunten Berge wohl mit 1000 anderen Menschen teilen.
Wir bekamen den Tipp, dass es ähnlich schöne nur weniger bekannte Regenbogenberge ein paar Kilometer weiter gibt, in Palcoyo. Diese sind etwas mehr als 100 km hinter Cusco und lagen somit auf unserer Strecke. Wir verließen noch am Abend nach der Ankunft von unserer holprigen Machu Picchu Rückfahrt die Stadt Cusco. Um fast 23 Uhr war wenig Verkehr und die Straßen waren passabel zu fahren.
Gegen 1 Uhr nachts erreichten wir nach den letzten kurvigen Kilometern bergauf unseren Platz zum Campen, 15 Kilometer vor der Einfahrt zum Nationalpark. Wir waren beide unglaublich müde und fielen unmittelbar ins Bett unseres gemütlichen Jeffreys.
Der erste Blick aus dem Fenster am nächsten Morgen war schon umwerfend. Wir parkten neben einem Fluss inmitten roter felsiger Berge. Hier konnten wir in Ruhe frühstücken und so perfekt in den Tag starten. Die letzten 15 Kilometer zu den bunten Bergen führten über eine Schotterpiste durch ein Dörfchen, dessen Häuser wie die umliegenden Berge meist aus rotem Gestein gebaut war. Weiter ging es vorbei an kuscheligen Alpakas bis zum Parkplatz. Wir zahlten 10 Sol Eintritt und fuhren auf einen großen Parkplatz auf dem außer uns nur 4 andere Fahrzeuge standen.
Da wir die letzten fünf Tage ununterbrochen in Wanderschuhen unterwegs waren beschlossen wir in Flipflops zu bleiben. Die Berge lagen zwar auf über 4500 Metern Höhe, aber wir erwarteten gemütliche Wege. Wir spazierten los und waren baff. Der Anblick der verschiedenfarbigen Berge ist unglaublich schön. Wir entschieden uns für einen Rundweg, bei dem es noch etwas aufwärts ging, hier wäre wohl doch etwas anderes als Flipflops an den Füßen gut gewesen. Wir waren völlig geflasht von der Schönheit der Natur und genossen jede Sekunde.
Nach etwa 1,5 h waren wir zurück am Auto. Der Himmel war strahlend blau und das Wasser in unserem Duschrohr auf dem Dach von Jeff schön aufgewärmt. Wir fuhren zurück zum Camp und duschten noch, bevor wir unsere Reise in Richtung Colca Canyon fortsetzen.
Wir hatten noch etwa 300 km vor uns. Am Anfang war die Straße gut und wir sind mit 80 km/h recht fix vorran gekommen. In einem Ort hielten wir und deckten uns auf dem Markt mit frischen Lebensmitteln ein. Wir kauften jede Menge Obst und Gemüse. Danach ging unsere Reise weiter, die Kurven, das auf und ab und auch die schlechten Straßen kannten wir ja schon. Neu war eine Frucht-Kontrolle, die wir passieren mussten, als wir in die Region Arequipa einfuhren. Wir versicherten dem Beamten, dass wir keine frischen Früchte an Bord haben. Unsere Ananas, Papaya und die roten Bananen, die wir auf dem Markt entdeckt hatten, lagerten ganz tief unten im Rucksack getarnt unter unserer Wäsche. Puh, der Beamte winkte uns ohne weitere Fragen durch.
Unser Ziel an diesem Abend war ein großer Parkplatz, von dem aus man einen guten Blick über den Canyon haben soll. Da wir nach Einbruch der Dunkelheit angekommen sind, waren wir sehr gespannt, welches Bild sich uns am Morgen zeigen wird.
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