Ab in die Berge – Cordillera Blanca

Endlich ging es los in die Berge Perus! Wir verstauten unser Hab und Gut in den vielen Fächern von Jeffrey und machten uns auf den Weg ins fast 500 Kilometer entfernte Huaraz, einer größeren Stadt am Fuße eines der höchsten Gebirge Perus, der Cordillera Blanca. Auf dem Weg wollten wir in Lima noch für die nächsten Tage einkaufen und hatten uns dafür einen Supermarkt ausgesucht. Kurz vor dem Supermarkt wurde die Gegend von einer Straße zur anderen sehr ärmlich und wir bekamen ein mulmiges Gefühl. Der Müll stapelte sich am Straßenrand, die Häuser und die Autos waren in einem erbärmlichen Zustand. Hier stiegen wir lieber nicht aus um einzukaufen. Auf dem Weg zurück zum Highway bogen wir an einer Baustelle falsch ab und fuhren im Kreis. Beobachtet wurden wir dabei von der Polizei, dann ging vor uns das Blaulicht an und wir wurden von der Polizei rausgewunken. Na super, das hat uns gerade noch gefehlt… Wir reichten Führer- und Fahrzeugschein heraus, aber damit waren die Beamten nicht zufrieden und wir mussten ihnen zur Wache folgen, die wie alle Häuser ringsum sehr renovierungsbedürftig war.

Was tun? Nun saßen wir in dieser runtergekommenen Polizeistation und riefen zunächst mal Luis an, der ja die Übergabe des Autos an uns gemacht hatte. Er sprach mit den Beamten und nach einigem hin und her stellte sich heraus, dass sie das Dokument vom Zoll sehen wollten, das besagt, dass unser Auto legal im Land ist. Zum Glück hatten wir dieses Dokument zumindest digital in einer Email vom Vorbesitzer von Jeffrey auf dem Handy. Damit waren die Polizisten natürlich nur bedingt zufrieden. Es ist immer besser, ein Original in Papierform dabei zu haben.

Der Beamte sagte uns, wir sollten das Dokument ausdrucken und außerdem bemängelten sie unsere Versicherung, da dort nur ein kleines Auto eingetragen ist und unser Jeffrey ja nicht klein ist. Er ermahnte uns, diese zu ändern und nach gefühlter Ewigkeit durften wir weiterfahren, ohne Bußgeld zu zahlen. Auf der Wache hatten wir ordentlich Muffensausen, hört man doch immer wieder Geschichten von Korruption und Schmiergeld, aber hier waren die Polizisten alle sehr nett und korrekt. Sie verabschiedeten uns noch mit Handschlag und wünschten uns eine gute Reise. Schnell weg hier! Weiter ging es kilometerlang durch Viertel, in denen sehr sehr viele arme Menschen in unglaublich ärmlichen Bedingungen leben, hier wollten wir auf keinen Fall anhalten.

Wir fanden schließlich noch einen großen Supermarkt mit bewachtem Parkplatz und nachdem wir dann endlich unsere Vorräte einkaufen konnten, ging es auf der Panamerikana an der Küste durch eine karge und neblige Wüstenlandschaft Richtung Norden. Auf der Hälfte der Strecke kamen wir in eine weitere Polizeikontrolle. Wir setzten ein Pokerface auf, reichten die Papiere raus und konnten zum Glück sofort weiterfahren. Danach schraubte sich die Straße über viele Kilometer durch ein grünes Tal inmitten einer Steinwüste bis auf 4.200 Meter die Anden hinauf. Die letzten 100 Kilometer nach Huaraz mussten wir im Dunkeln fahren und wir kamen erschöpft im Hostel an. Dieses lag am Stadtrand, Doppelzimmer mit Bad für 9 €, wir konnten direkt vor der Tür parken und hatten sogar ein kleines Frühstück inklusive.

Am nächsten Morgen sahen wir zum ersten Mal in Peru strahlend blauen Himmel. Wir machten uns auf in die Stadt und ließen das Zoll Dokument ausdrucken und die Versicherung für Jeffrey ändern. Somit waren wir für die nächste Polizeikontrolle gerüstet Danach fuhren wir zur Laguna Churup. Es ging eine zum Glück durchgängig asphaltierte Straße bis auf fast 4.000 Meter hinauf. Da es mittags war und wir uns erstmal an die Höhe gewöhnen wollten, gingen wir nur ein kleines Stück den Berg hoch und machten es uns am Nachmittag am Auto gemütlich, kochten zur ersten Mal in unserer Outdoorküche und genossen die Stille hier oben.

Am nächsten Morgen nahmen wir dann den Weg zum Bergsee auf uns. Der Weg war abgesehen von der Höhenlage zunächst nicht schwer, aber das änderte sich weiter oben und wir stiegen an Seilen Felsen hoch. Nach anstrengenden sieben Kilometern sahen wir die von schönen Berggipfeln umgebene Laguna Churup und wir legten eine Rast ein, bevor wir uns auf den Rückweg machten. Da wir früh gestartet waren, kamen wir schon vor 12 Uhr mittags wieder am Auto an und fuhren los Richtung Norden zur Laguna 69.

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Markus Verfasst von:

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