KAum zeit in lima

Tadaaaa und schon sind wir im nächsten Land, in Peru und wieder in einer 10 Millionen Metropole, in Lima. Hier wartete schon unser Reisepartner Jeffrey auf uns, denn ab Peru wollten wir mal wieder zu dritt reisen, aber dazu später mehr. 

Zunächst ging es vom Flughafen mit dem Bus Richtung Miraflores, einen der wohlhabenden Stadtteile von Lima und von dort weiter mit dem Taxi nach Surco zu unserer AirBnB Unterkunft. Unsere Gastgeberin Anna empfing uns sehr freundlich. Wir durften schon am Vormittag einchecken und wurden außerdem noch mit einem reichlichen Frühstück begrüßt. Annas Haus ist sehr geschmackvoll eingerichtet und blitzsauber, da fühlten wir uns vom ersten Moment an wohl. Es war Sonntag und wir erkundeten noch ein wenig unsere neue Hood mit dem Luxussupermarkt Wong, in dem es wirklich ALLES zu kaufen gibt. An diesem ersten Abend in Lima fielen wir sehr müde und zufrieden in ein unglaublich gemütliches Bett. 

Wir hatten an einer Sprachschule für die folgende Woche einen Spanischkurs gebucht und um 8 Uhr am nächsten Morgen begann der Unterricht. Ich startete quasi in der ersten Klasse und Markus wurde nach einem Test in einen fortgeschrittenen Kurs eingestuft. Die nächsten fünf Vormittage drückten wir brav die Schulbank und abends machten wir fleißig unsere Hausaufgaben. 

Am Montag Nachmittag hatten wir eine Verabredung mit Jeffrey und Luis. Luis ist der peruanische Kontaktmann des Verkäufers von Jeffrey. Er begrüßte uns unglaublich freundlich und wir drehten gemeinsam unsere erste Runde mit Jeffrey – ja dieses Auto gefiel uns auf Anhieb. Wir waren etwas überrascht, wie riesig es ist. In Australien hatten wir schon ein sehr großes Auto, aber gegen Jeffrey ist Herr Glück tatsächlich noch zart gewesen. 

Luis gab uns den Wagen und eine Liste mit offenen Punkten direkt mit und so verbrachten wir die nächsten Nachmittage mit Erledigungen. Zunächst einmal brauchten wir eine Versicherung. Das war gar nicht so einfach, aber im 3. Anlauf am zweiten Tag fanden wir ein Büro, in dem wir die Versicherung abschließen konnten. Wir ließen Jeffrey von außen reinigen und schwangen innen selber den Putzlappen. Wir kauften Campingstühle, Isomatten, Gaskatuschen und richteten unser neues Auto ein. Jeffrey ist von seinen schweizern Vorbesitzern Simon und Florence sehr liebevoll und gut durchdacht umgebaut und eingerichtet worden, daher ist er nicht einfach nur ein Auto, sondern für die nächsten Wochen auch unser Zuhause. 

Am kompliziertesten schien es uns einen Notar zu finden, der uns den Wagen offiziell und vor allem ohne lange Wartezeit überschreibt, damit wir die peruanische Grenze passieren können. Zum Glück hatten wir Unterstützung von Luis und von Anna in diesem Paragraphendschungel, in dem wir nur spanisch verstanden. Beim fünften Notar konnten wir unser Anliegen in Auftrag geben und jetzt müssen wir noch 7-10 Werktage warten, bis wir das unterzeichnete Dokument in den Händen halten. 

Wir wohnten in Lima in Surco, einem sehr sicheren Bezirk der Stadt. Die Sicherheit ist allerdings leider gekauft. Rund um die Uhr ist ein Wachdienst im Einsatz, alle Straßen und Parks sind videoüberwacht. An einigen Stellen sieht man die Schaltzentralen des Sicherheitsdienstes. Insgesamt muss man in Lima schon aufpassen, es gibt einfach zu krasse Differenzen zwischen arm und reich. Entsetzt hat uns die Tatsache, dass es in Lima eine Mauer gibt, die von den sehr Reichen errichtet wurde, um eine Grenze zwischen den sich ausbreitenden Vierteln der armen Bevölkerung und den Reichen zu schaffen. Auch bekannt als die Mauer der Schande – dazu gibt es einen sehr interessanten WDR Bericht, für alle die mehr erfahren möchten.

Unsere Woche in Lima ist bei all den Botengängen und Erledigungen sehr schnell verflogen. Unsere Tage begannen stets mit einem köstlichen Frühstück. Anna hat unglaubliche Mengen Spezialitäten aufgetischt, frische exotische Früchte, Ei in allen denkbaren Variationen, peruanisches Brot, Käse, Oliven, Joghurt, Avocado, Würstchen und und und… Markus und ich sind morgens vor dem Frühstück oft laufen gegangen und haben es sehr genossen, uns einfach nur an den gedeckten Tisch setzen zu dürfen und uns verwöhnen zu lassen. Wir fühlten uns wie zuhause, bei Anna zu wohnen war wie ein 6er im Lotto. Da wir bis Freitagabend noch nicht viel von Lima gesehen hatten entschieden wir uns nicht wie geplant Samstag abzureisen, sondern bis Sonntag zu bleiben. Somit hatten wir noch einen Tag zur Erkundung der Stadt. 

Am Freitagabend läuteten wir das Wochenende gemeinsam mit Anna und ihrer Nachbarin Dorita ein. Zunächst mixte Anna für uns das Nationalgetränk Pisco sauer, neben dem Traubenbrand Pisco besteht er aus den Zutaten Limetten, Zucker und Eiweiß. Serviert wird er mit etwas Zimt auf der Eiweisshaube. Sehr lecker! Nach diesem Apperetif besuchten wir Dorita, die liebe Nachbarin hatte uns zu einem Wein eingeladen. Wir lernten ihren Mann und ihren Sohn sowie dem quirligen Hund Bon-Bon kennen. Nach dem Weinchen wechselten wir zurück zu Anna, wo wir gemeinsam ein deutsch peruanisches Abendessen verspeisten und Dank Anna und Dorita viel über Land, Leute und Speisen lernten. Ein rundum gelungener Auftakt ins Wochenende. 

Am Samstag machten wir uns mit der Bahn auf den Weg in die historische Altstadt, die zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Aus der Bahn hatten wir eine gute Aussicht und uns wurde die Dimension dieser riesigen Metropole einmal mehr bewusst. Wir querten einige Stationen, wo wir auf keinen Fall ausgestiegen wären und sahen auch, in welch ärmlichen Verhältnissen viele Bewohner Limas hausen. 

In der Altstadt angekommen folgten wir der Route unseres Reiseführers vorbei an dem Plaza de Major, der kolonialen Altstadt, dem Regierungspalast, der Kathedrale und dem Palast des Erzbischofs bis zur Basilica. Der Himmel war an diesem 7. Tag, den wir in der Stadt verbrachten, wieder mal grau in grau und das Wetter hier zum Frühling noch sehr frisch. Wir machten einen Kaffeestop in einem netten kleinen Café und schlenderten weiter. In einem Lokal nahmen wir ein für Lima typisches Mittagsmenü zu uns, welches aus Vorspeise, Hauptspeise und einem frischen Fruchtsaft besteht. Die Menüs sind für 8-10 Sol, also 2-3 Euro zu haben und die Portionen machen sogar Markus satt.

Kurz vor Sonnenuntergang stiegen wir in einen Bus Richtung Barranco, um dort wenigstens einmal einen Blick aufs Meer zu werfen. Dieser Stadtteil ist eher künstlerisch angehaucht und viele bunte Häuser säumen die Straßen, es gibt einen großen Platz, der von Cafés umgeben ist. Wir schlenderten etwas durch die Gassen und genossen das bunte Treiben an diesem Samstag. Wir bestellten uns ein Taxi für den Rückweg, da die angrenzenden Bezirke nicht unbedingt sicher sind. Der Taxifahrer hat uns in einigen Straßen gebeten, alle Wertgegenstände zu verstecken und auch sein Mobiltelefon, welches als Navigationsgerät diente verschwand für ein paar Straßen in der Tasche. Sicher ist sicher…

Zuhause angekommen luden wir noch unsere letzten Sachen in unser Auto Jeffrey und machten es uns im Esszimmer gemütlich. Am nächsten Morgen wurden wir mit einem vorzüglichen letzten Frühstück verabschiedet und starteten unsere erste Tour mit Jeffrey.


Niko Verfasst von:

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