Voluntariat am Pazifik

Für die nächsten zwei Wochen in Panama hatten wir uns in einem Hostel an der Pazifikküste für ein Voluntariat angemeldet. Der Kontakt zum Hostel The Corner hatte sich über Facebook zufällig durch die aus Österreich stammende Mitbesitzerin Trixi ergeben. Sie hat zudem eine weitere Herberge das kleine, feine Taca Tucan Hostel im Farallión. Wir wollten mal wieder länger als 2 Nächte an einem Ort bleiben und hatten so die Möglichkeit, in den Arbeitsalltag eines Hostels hinein zu schnuppern.

Zunächst fuhren wir von Boquete zurück nach David und stiegen dort in einen bequemen Bus Richtung Panama Stadt um. Da der Weg bis zu unserem Ziel Farallón noch weit war und wir noch einen Tag Zeit hatten, beschlossen wir, einen Zwischenstopp einzulegen. Wir checkten in einem schönen Hostel in Antón ca. 50 Kilometer vor unserem Ziel ein. Der Besitzer kommt aus Italien und im Innenhof der Herberge fühlt es sich ein bisschen an wie in einem römischen Innenhof. Alles ist sehr schön dekoriert und gepflegt. Am nächsten Morgen machten wir noch eine kleine Laufrunde, bevor wir am späten Vormittag in das Sammeltaxi nach Farallon stiegen. Wir waren sehr gespannt, was uns dort erwartete!

In Farallón angekommen wurden wir von den Besitzern Pamela aus Argentinien und Sebastian aus Chile mit offenen Armen empfangen. Am Tag zuvor waren zwei weitere Voluntäre angereist. Camilla und Guillano aus Brasilien sind mit dem Motorrad sechs Monate zuvor in ihrer Heimatstadt gestartet und möchten die ganze Panamericana von der Südspitze Südamerikas bis nach Alaska fahren. Die Hälfte der Strecke hatten sie schon geschafft. Wir wurden herumgeführt und bezogen unsere Betten im Schlafsaal, danach gab es einen Grillabend zusammen mit den Gästen des Hostels. Diese Veranstaltung ist nicht nur bei den Gästen sondern auch bei den drei Hunden und zwei Katzen beliebt, die Pamela und Sebastian in den letzten Monaten aufgenommen hatten, da der eine oder andere Knochen auf dem Boden landet. So läuft das hier also, andere Länder, andere Sitten 😉

Das Hostel The Corner hatte vor sieben Monaten eröffnet. Die meisten Zimmer waren schon fertig, aber es gab noch an allen Ecken und Enden etwas zu tun. Die Lage ist spitze, keine 100 Meter vom ruhigen Strand entfernt und hat sogar einen Pool. Am Wochenende wird es in Farallón aufgrund seiner Nähe zu Panama Stadt immer voll, ab Sonntagabend kehrt dann wieder Ruhe ein.

Am nächsten Tag startete unsere erste Schicht. Für Kost & Logis halfen wir sechs Tage in der Woche fünf Stunden pro Tag mit. In der ersten Woche machten wir die Spätschicht ab 15 Uhr und in der Folgewoche die Frühschicht ab 9 Uhr. Neben den üblichen Dingen des Tagesgeschäfts wie Putzen und Betten beziehen, verschönerten wir auch einige Dinge im Hostel. Niko gestaltete zum Beispiel den großen Aufenthaltsraum, die „Disko“ des Hostels um oder sorgte dafür, dass immer frische Blumen auf den Tischen standen. Zusammen schreinerten wir aus Holzresten zwei Beistelltische für ein neues Zimmer und ich fertigte Türen für die Schränke in der großen Küche an.

In unserer freien Zeit gingen wir zum nur 100 Meter entfernten Strand und genehmigten uns ein Bad im Pazifik oder wir sprangen in den Pool des Hostels. Wir suchten uns eine Laufrunde und rafften uns alle zwei Tage morgens auf, wenn es noch nicht so warm war. Nach Mexico, wo wir eher faul waren, wollten wir wieder fit werden für die nächsten Höhenmeter, die in Peru auf uns warten.

An zwei Nachmittagen (bei unserem ersten Anlauf hatte der Notar schon Feierabend gemacht – somit war die 1 h Fahrt für die Katz) fuhren wir in die nächste größere Stadt Penonomé zum Notar. Wir haben für unseren Trip durch Südamerika in Lima ein Auto in Aussicht. Der Wagen mit dem Namen Jeffrey gehört einem Schweizer, der mit der Karre selbst ein paar Monate auf Reisen war. Jeffrey ist in den USA angemeldet und für die Ummeldung auf Nikos Namen benötigten wir eine beglaubigte Unterschrift. Mit der Beglaubigung konnten wir einem Dienstleister in den USA den Auftrag geben, das Auto umzumelden und die Kennzeichen zu einem Kontakt nach Lima zu schicken.

Camilla und Guliano, die beiden anderen Voluntäre, waren etwas knapp bei Kasse. Sie versuchten ihre Reisekasse mit selbst hergestellte brasilianische Süßigkeiten aus Leche Condensada, einer sehr süßen zähflüssigen Kondensmilch, am Strand zu verkaufen, um sich ein paar Dollar für ihren Trip hinzu zu verdienen. Die kleinen Pralinees schmeckten hervorragend und der Verkauf lief so gut, dass sie es ein Wochenende später wieder versuchen wollten.

Eine Nacht wurden wir in das Hostel von Trixi ausquartiert, da unser Hostel komplett ausgebucht war. Sie selbst war leider auf Heimaturlaub in Österreich. Das Hostel wurde zur Zeit daher von der sehr liebenswerten Brigitte aus Deutschland geleitet, die schon seit einigen Jahren auf Reisen ist. Wir schauten dort noch auf den einen oder anderen Kaffee vorbei. Die Zeit in Farallón verging wie im Flug und nach zwei Wochen hieß es für uns Abschied nehmen. Es war eine sehr schöne Zeit, in der wir viele liebenswerte Menschen aus allen möglichen Ländern kennenlernen durften.

Markus Verfasst von:

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