Hola Panama

In der Dunkelheit passierten wir die Grenze, zum zweiten Mal auf unserer Reise um die Welt in einem Bus. Zunächst einmal mussten wir aussteigen und den Ausreisestempel aus Costa Rica gegen 9 Dollar Gebühr pro Person am Schalter abholen. Danach sind wir etwa 200 Meter über die Grenze gelaufen, um zur Immigration in Panama zu gelangen. Nach ein paar Minuten hatten wir auch unseren Einreisestempel. Unser Bus stand schon parat. Nun wurde noch unser Gepäck, welches bis dato im Bus lag, ausgeladen und durchleuchtet und schon ging die Busfahrt weiter mit unserem Tagesziel David. Dort angekommen marschierten wir zu unserem Hostel. Wir hatten durch die Zeitverschiebung eine Stunde eingebüßt und es war schon Schlafenszeit. 

Den Morgen starteten wir mit einer kleinen Laufrunde, die wir mit dem Einkauf unseres Frühstücks in einem schicken westlichen Supermarkt verbanden. Gezahlt wird in Panama mit Balbao oder US-Dollar. Der Kurs ist 1:1 und die Währungen in den Portmonees bunt gemixt. Beladen mit Leckereien fürs Frühstück standen wir ein paar Minuten später wieder vor unserem verschlossenen Hostel. Keiner da – Tür zu?! Wir fanden keine Möglichkeit, um rein zu kommen. Eine Nachbarin half uns, den Besitzer anzurufen. Nach einer gefühlten Ewigkeit und beim fünften Versuch ging dieser zum Glück an sein Telefon und versprach sich, auf den Weg zu machen. Wir setzten uns erst mal in die Hängematte und warteten. Es dauerte tatsächlich nicht lange. Die Türe wurde geöffnet und wir konnten in aller Ruhe frühstücken. 

Gestärkt ging es zurück zum Busbahnhof und in einem gelben Schulbus zu unserem Ziel ins Dörfchen Boquete. In Boquete checkten wir für drei Nächte in ein gemütliches blau angepinseltes Hostel ein. Wir erkundeten etwas die Gegend und machten uns einen ruhigen Tag. Im Supermarkt fanden wir Pumpernickel aus Deutschland und kauften noch Käse und Eier, die perfekte Wandermahlzeit. Wir wollten zum Sonnenaufgang auf den Vulkan Barú steigen, dieser ist gleichzeitig die höchste Erhebung des Landes. 

Zum Ausgangspunkt der Wanderung gibt es einen Shuttleservice, der Aufstieg dauert 6 Stunden. Zur Geisterstunde gehts los, damit man pünktlich zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel ankommt. Um es kurz zu machen, wir blieben drei Nächte und an jedem Abend wurde der Shuttlebus abgesagt, weil sich neue Schlechtwetterfronten mit viel Regen und Wind ankündigten.

Es gab Alternativen, wir nutzten die Zeit für zwei schöne Wanderungen. Am ersten Tag ging es auf den Sendero los Quetzales. Dieser 14 km lange Wanderweg gilt als einer der schönsten in Panama. Es ging durch einen dichten Regenwald erst auf und ab und schließlich nur noch hoch. Nach ein paar Kilometern erreichten wir einen Aussichtspunkt. Die Aussicht war leider etwas eintönig oder auch grau in grau. Es sah aus, als ob sich etwas zusammenbraut. Wir gingen weiter. Nach ein paar hundert Metern fing es dann an zu regnen, erst etwas und dann etwas mehr und schließlich so richtig. Wir entschieden uns, also doch besser umzukehren. Leider sollte es an diesem Tag wohl nicht mehr aufhören zu regnen. Es war glücklicherweise schön warm dabei. Wir spazierten den ganzen Weg zurück – etwa 2,5 Stunden durch den Regen. Irgendwann lief das Wasser an unseren Beinen runter bis in die Schuhe. 

Als wir endlich an der Straße ankamen, an welcher die Sammeltaxis halten, entschieden wir uns, nicht stehen zu bleiben. So nass wird es dann doch irgendwann frisch und wir liefen dem Taxi entgegen. Nach etwa einem Kilometer auf der Straße und vielen Kurven versperrte ein wirklich großer Baum den Weg. Hier muss wohl ein Blitz eingeschlagen haben, jedenfalls kein Durchkommen für Fahrzeuge. Wir kletterten über den Baum, was sich auch als Herausforderung rausstellte bei dem ganzen Gestrüpp. Weiter ging’s und zu unserer großen Erleichterung trafen wir nach der nächsten Kurve auf das Sammeltaxi, welches uns ins trockene Hotel brachte. In unserem Zimmer stand neben unserem Bett noch ein Etagenbett, zum Glück – denn so konnten wir daran gut unsere triefnassen Klamotten aufhängen . 

Am zweiten Wandertag wollten wir es nochmals versuchen, wir starteten (kaum zu glauben) bei blauem Himmel mit trockenen Klamotten. Es ging durch blühende Felder und durch ein Wäldchen zu einem unspektakulären Wasserfall über Kaffeeplantagen und zurück zum Hotel. Regnen sollte es erst später ?

In unserem Hostel gab es Frühstück für alle – eine große Schüssel Pfannkuchenteig stand zur Verfügung und jeder konnte sich seine Pfannkuchen nach Gusto zubereiten. Dazu gab es Sirup und frischen Kaffee. Wir verfeinerten noch mit Obst und schlugen uns den Bauch voll. Am Morgen unserer Abreise sättigten wir uns nochmals mit Pfannkuchen und stiegen voll beladen in den Bus zurück nach David. Das Schwarzbrot, welches wir für unsere Nachtwanderung vorgesehen war, diente uns nun als Proviant für den Tag.

Niko Verfasst von:

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