Am heutigen Tag hatten wir fast 400 Kilometer Strecke vor uns, denn wir wollten in den Süden Yucatans fast an die Grenze zu Guatemala. Hier sind weit abseits der zyvilisatioin die Maya Pyramiden von Calakmul zu bestaunen, zu denen sich wegen der abgeschiedenen Lage nur wenige Touristen verlaufen. Wir übernachteten in der Kleinstadt Xpujil etwa 120 Kilometer von den Ruinen entfernt, näher dran geht nicht.
Am nächsten Morgen fuhren wir früh los nach Calakmul. Die erste Hälfte der Strecke über einen Highway, da kamen wir schnell voran, später zweigte eine kleine Nebenstraße ab in das Naturschutzgebiet, welches um die alte Mayastadt liegt. Dafür durften wir an zwei Posten Eintritt zahlen. In dieser dicht bewaldeten Region sollen viele Tiere und auch noch zahlreiche Jaguare leben. Die Straße wurde immer schlechter und es gab sehr sehr viele Schlaglöcher. Plötzlich stolzierten pfauähnliche Vögel über den Weg. Keine fünf Minuten später sahen wir zwei Wildschweine. Nach einer Stunde auf der holprigen Piste erreichten wir Calakmul. Wir bemerkten sofort, dass es hier anders zugeht als im Touristenmagnet Chichén Itzá. Auf dem Parkplatz standen keine 20 weiteren Autos und Verkaufsstände sucht man hier vergeblich.
Wir gingen die ungefähr fünf Kilometer lange große Runde über die Ruinenstätte durch den Wald. Während in Chichén Itzá alles abgesperrt ist, darf man in Calakmul die Ruinen hautnah erleben. Teilweise wachsen große Bäume aus den großen Steinblöcken und somit sieht alles ziemlich magisch aus. Nach ca. zwei Stunden erreichten wir die mit 45 Metern höchste Pyramide der Ausgrabungsstätte.
Auch diese durfte erklommen werden, was in der Mittagshitze ein sehr schweißtreibende Unterfangen war. Die Stufen hinauf auf die Spitze sind sehr steil und unregelmäßig. Oben angekommen hatten wir eine phantastische Aussicht, in alle Richtungen erstreckt sich bis zum Horizont der dichte tropische Wald. An einigen Stellen in der näheren Umgebung ragten Ruinen aus dem Wald heraus. Wirklich einmalig! Nachdem wir uns oben im Wind etwas heruntergekühlt hatten, ging es an den nicht viel weniger anstrengenden Abstieg, bei dem man wegen der Stufen bei jedem Schritt aufpassen musste.
Niko & ich erklommen noch eine zweite unwesentlich kleinere Pyramide, danach hatten auch wir genug und ließen die dritte aus. Wir wanderten zurück zum Auto und fuhren über die holprige Piste zurück nach Xpujil, wo wir noch eine Nacht verbrachten. Am Abend aßen wir noch in einer Pizzeria, wo uns der kleine Sohn des Besitzers bediente, der sehr gutes Englisch sprach. Er war ein großer Fußballfan und seine deutsche Lieblingsmannschaft ist Bayer Leverkusen. (Niko: die Fortuna kannte er auch, bei Gladbach hat er gelacht) Egal, Hauptsache nicht die Bayern aus München. Während wir dort saßen, entlud sich draußen ein Gewitter mit einem tropischen Regenguß und brachte endlich etwas Abkühlung nach diesem heißen schönen Tag.
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