Isla Holbox

Mit unserem Mietwagen Gol fuhren wir in zwei Stunden nach Chiquilà, wo die Fähren nach Holbox ablegen. Unser Auto mussten wir auf dem Festland zurücklassen, denn auf der kleinen Insel sind nur Mopeds und kleine Golfcars erlaubt. Wir kauften uns Tickets für eine der zwei Schnellfähren und kurze Zeit später ging es schon los.

Wir bemerkten sofort nach dem Ablegen, dass unsere Platzwahl vorne auf dem Oberdeck zwar die beste Aussicht bietet, jedoch nicht die beste Wahl war. Immer wieder spritze das zumindest erfrischende Meerwasser auf uns und wir setzten uns bald ein paar Reihen weiter nach hinten und bekamen nicht mehr ganz so viel Wasser ab. Trotzdem waren wir am Ende der Fahrt genauso wie alle anderen auf dem Deck ziemlich nass.

Auf Holbox angekommen, legten wir die paar hundert Meter zu unserem Hostel zu Fuß zurück. Dort teilte man uns zu unserer Enttäuschung mit, dass sie aufgrund des notorisch schlechten Internets unsere Reservierung leider untergegangen ist, sie könnten uns nur noch Betten in drei getrennten Schlafräumen anbieten, aber das wollten wir nicht. Nach etwas Diskussion wurde uns angeboten, in einem neuen Hostel fast nebenan zu übernachten. Dieses Hostel entpuppte sich als halbe Baustelle, aber immerhin bekamen wir hier ein schönes Dreibettzimmer mit Klimaanlage und eine Alternative gab es auf dieser kleinen Insel nicht.

Abends beim Spaziergang zum keine hundert Meter entfernten Strand bemerkten wir, wie entspannt es auf dieser paradiesischen Insel zugeht. Überall saßen Leute mit kühlem Bier im sehr warmen, türkisfarbenen Wasser und genossen den Sonnenuntergang. Zum Glück hatten wir für diesen Anlass noch eine Flasche mexikanischen Rotwein in petto!

Am nächsten Morgen spazierten Niko und ich zum Punta Coco am Westende der Insel, denn dort soll es Flamingos geben. Dort angekommen stolzierten tatsächlich einige der rosafarbenen Wasservögel auf der Suche nach Nahrung durch das türkise Wasser. Zusammen mit dem tiefblauen Himmel, dem tropischen Grün an Land und dem weißen Sandstrand bot sich ein einzigartiges Farbenspiel.

Auf dem Rückweg nahm uns ein älteres Pärchen aus Mérida auf ihrem Golfwagen mit. Ein Glück, denn mittlerweile war es ziemlich heiß und wir hatten keine große Lust mehr, durch die Hitze zu laufen. Nachmittags gingen wir dann mit Tobias am Strand spazieren, diesmal in die andere Richtung und sahen dabei wieder einen wundervollen Sonnenuntergang. Auf Holbox geht es wirklich richtig entspannt zu.

Für den nächsten Tag stand ein weiteres Highlight an. Frühmorgens ging es für uns an den Strand und dort auf ein Boot. Für den heutigen Tag hatten wir ein Tour gebucht, auf der wir zusammen mit Walhaien schnorcheln und schwimmen konnten. Diese friedfertigen Riesen sind mit über 10 Metern Länge die größten Fische der Welt. Es sind also keine Wale! Zunächst fuhren wir mit dem kleinen Boot begleitet von fliegenden Fischen immer weiter auf das Meer hinaus. Nach 90 Minuten erblickten wir den ersten Walhai. Jetzt musste alles sehr schnell gehen! Jeder durfte zweimal in Zweiergruppen zusammen mit dem Guide ins Wasser. Der Guide rief erst laut „jump, jump, jump“, also ab ins Wasser. Danach hieß es „swim, swim“ und wir mussten mit unseren Flossen schnell dem Guide hinterherschwimmen, um zum Walhai zu gelangen. Verfolgen kann man das große Tier im Wasser nämlich nicht lange, dazu ist es zu schnell. Jetzt kam das nächste Kommando ein lautes „look, look, loooook!!!“ und das riesige Tier war direkt einen Meter vor uns. Wahnsinn! Wir versuchten jedesmal etwas mitzuhalten, aber nach ein paar Minuten ging es zurück zum Boot und die nächste Gruppe war dran.

Rings um uns herum fanden sich immer mehr Boote ein, wir waren an diesem Tag mit unserem Boot diejenigen, die die Walhaie als erstes entdeckt hatten. Niko und ich hatten dann noch das große Glück als erstes zu schwimmen – also ganz alleine auf offener See mit diesem Riesenfisch, danach wurde es schnell voller im Wasser um den Fisch. Hoffentlich fühlen sich die Meeresbewohner durch so viele Menschen nicht gestört, es sah zumindest nicht danach aus, denn die zwei Riesen zogen weiter gemächlich in Runden. Zum Abschluss durften wir dann auch noch kurz mit einem riesigen Mantarochen schwimmen, der hier ebenfalls auf Nahrungssuche war.

Auf dem Weg zum Schnorchelspot vor der Küste des Cabo Catoche, wo die Karibik auf den Golf von Mexiko trifft, bereitete unser Guide unser Mittagessen vor, eine Ceviche. Dieses aus Peru stammende Gericht beinhaltet rohen nur durch Limettensaft gegarten Fisch, Zwiebeln, Tomaten und Koriander. Unterwegs begleiteten uns noch einige Delfine. Beim Schnorcheln wurden mit den Fischresten aus der Ceviche die bunten Fische angelockt. Es wimmelte nur so von ihnen und sogar ein großer Rochen zog unter uns seine Bahnen.

Danach ging es an Land und wir aßen die sehr schmackhafte Ceviche. Nach dem Mahl gingen Niko & ich auf den kleinen Leuchtturm am Kap und genossen die Aussicht. Wir legten uns noch ein bisschen an den schönen Strand, bevor es weiterging. Es war wirklich paradiesisch dort. Auf dem Weg zurück nach Holbox fuhren wir noch an der kleinen Flamingokolonie vorbei, die östlich der Siedlung liegt und am frühen Nachmittag war diese lohnenswerte Tour dann leider zu Ende. Wir ließen den Tag in einem Biergarten ausklingen und läuteten den Abend in einem Tacoladen ein, bevor wir am nächsten Morgen diese wunderbare Insel wieder verließen.




Markus Verfasst von:

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