Da kommt der Mescal also her – Oaxaca

Ein recht bequemer Reisebus brachte uns in etwa 6 Stunden zu unserem nächsten Ziel nach Oaxaca. Dieses Städtchen hat etwa 200.000 Einwohner und ist bekannt für seine wunderschöne, historische Altstadt welche als UNESCO Weltkulturerbe geschützt ist. 

Schon beim Fußmarsch von Busbahnhof zu unserem Hostel fühlten wir uns wohl. Was uns schon in México City ist aufgefallen ist – die Mexikaner bauen scheinbar nicht in die Höhe sondern eher in die Breite, zeigte sich hier erneut. Viele bunte meist einstöckige maximal zweistöckige Häuser reihen sich aneinander und geben dem Stadtbild ein besonderes Flair. 

Wir checkten in unser kleines gemütliches Hostel Chocolate ein und verlängerten gleich mal von einer auf zwei Nächte, anschließend machten wir uns auf, um den Stadtkern und damit die historische Altstadt zu erkunden. Wir flanierten auf der prächtigen Straße Calle de Macedonio Alcalá vorbei an einladenden Cafés, Bars und Restaurants. 

México ist das Ursprungsland der Kakaobohnen und überall wird Schokolade, Schokoladenlikör, Kakao und Gebäck angeboten. Außerdem stammt das bekannte Getränk Mezcal aus der Region und man kommt kaum daran vorbei, auch mal ein Schnäpschen zu kosten.

An unserem ersten Abend tanzten an uns Männer, Frauen und Kinder in bunten Kostümen vorbei, sie zogen feierlich gekleidet zur nächsten Kirche. Überall waren Menschen auf den Beinen, es wurde fröhliche Musik gespielt und Handarbeiten und Souvenirs feil geboten. Alles in allem  befanden wir uns mitten in einem bunten, lauten und fröhlichen Treiben. 

An unserem zweiten Tag in Oaxaca machten wir einen Ausflug nach Monte Albán, das ist eine alte Ruinenstadt, die ehemalige Hauptstadt der Zapoteken. Bevor die Spanier das Land eroberten lebten sie in der Gegend um Oaxca. Zwischen 300 und 900 n. Chr. hatten sie ihre Blütezeit und bauten beeindruckende Pyramiden, die erstaunlich gut erhalen sind. Die Pyramiden liegen 8 km entfernt und etwa 400 Höhenmeter oberhalb vom heutigen Stadtkern auf einem Berg.

Wir beschlossen, die Tour mit einer Wanderung zu verbinden und los ging es. Auf dem Weg fanden wir ein nettes Café, in dem wir frühstücken. Mittlerweile war es fast 12 Uhr und die Sonne stand hoch am Himmel. Die ersten drei Kilometer aus der Stadt raus waren spannend und schnell gelaufen, dann wurde es steil. Wir kämpften uns eine Straße hoch, die für Fahrzeuge größer als drei Tonnen gesperrt war, die Tuktuks und Mopeds fuhren in großen Bögen – also in Schlangenlinien bergauf, um nicht zurück zu rollen. Nach einem weiteren Kilometer und vielen Höhenmetern waren wir völlig erledigt. Wir gelangten wieder auf die Hauptstraße und in dem Moment, wo wir uns für eine Verschnaufpause an den Wegesrand setzen wollten, tauchte ein Linienbus auf. Yuhuuuuuu – der Busfahrer stoppte und nahm uns die letzten 4 Kilometer mit, was für ein Glück.

Am Ziel angekommen zahlten wir Eintritt und fanden ein riesiges, gepflegtes Arenal vor. Wir erkundeten die erste Hälfte des Geländes und stiegen überdimensionale Treppenstufen zum höchsten Punkt hinauf. Die Aussicht über dieses prähistorische Dorf sowie die Stadt Oaxaca am Fuße des Berges entlohnte uns für die Anstrengungen. Dennoch machten wir anschließend erstmal eine Siesta. Wir legten uns unter einen schattenspendenden Baum und erholten uns, das macht man doch so in Mexiko’s Mittagshitze, oder?

Nach der Pause erkundeten wir den Rest des Geländes, schauten uns noch im Museum um und beschlossen, zurück direkt mit dem Bus zu fahren. Der Bus fährt einmal in der Stunde und war gerade weg, Mist. Also besser laufen als warten und bergabwärts ist ja auch einfacher. Etwa 2 Stunden später saßen wir mit einem kühlen mexikanischen Bier und einer Portion Guacamole mit knusprigen Nachos auf der Dachterrasse einer szenigen Bar in der historischen Altstadt. Das hatten wir uns verdient, Salut! 

Auf dem Weg zum Hostel trafen wir erneut auf viel fröhliche bunt gekleidete, tanzende und trinkende Menschen. An diesem Samstag waren es 10 mal so viele wie am Vortag. Der Verkehr wurde von Polizisten geregelt und ein Durchkommen war gar nicht so einfach. Nach einer Pause im Hotel zogen wir dann nochmals los, um uns das bunte Treiben anzusehen. 

Am nächsten Tag frühstücken wir gemütlich im Hotel und ließen es langsam angehen. Wir erholten uns vom Vortag, spazierten ein letztes Mal gemütlich durch die Straßen der Altstadt und über einen Markt. An diesem Tag waren viel Pferde mit Reitern unterwegs, welche natürlich wieder vom bunten Publikum begleitet wurden – in Oaxaca ist wohl immer etwas los. Nach einme leckeren Abendessen machten wir uns schließlich gestärkt auf den Weg zum Busbahnhof.

Niko Verfasst von:

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