Die Hauptstadt Mexikos liegt auf über 2.000 Metern Höhe und ist wirklich riesengroß. Es gibt zum Glück ein sehr gutes U-Bahn Netz und so ist es einfach, an alle interessanten Orte zu gelangen. Als erstes besuchten wir am Sonntag die historische Altstadt. Sonntags sind dort viele Straßen für den Autoverkehr gesperrt und so tummelten sich auf den breiten Strassen dort Fußgänger und Fahrradfahrer. Um einen ersten Überblick zu bekommen, fuhren wir zunächst in das 44ste Stockwerk des Torre Latinoamericano, einem etwas in die Jahre gekommenen Hochhaus am Rande der Altstadt. Von oben bekamen wir eine Vorstellung von der Größe der Stadt. Sie reichte in alle Richtungen bis an den Horizont, bzw. bis die Häuser im Dunst der Stadt verschwanden.
Zurück auf dem Erdboden geingen wir vorbei an prunkvollen Gebäuden zum Hauptplatz der Stadt, den Zócalo. Hier stehen die Kathedrale und der Palacio Nacional. Auf dem großen Platz selbst war eine Ausstellung zu Ehren der in den 50ern Jahren verstorbenen Frida Kahlo, der bedeutendsten mexikanischen Malerin. Dazu später mehr.
Am Rande des Zócalos schauten wir uns die Ruinen der alten Aztekenhauptstadt Teotihuacàn an. Diese Stadt lag bei Ankunft der Spanier im 16. Jahrhundert auf einer Insel in einem großen See und hatte schätzungsweise 300.000 Einwohner. Sie war damit größer als die meisten europäischen Städte zu dieser Zeit. Die Spanier zerstörten die Stadt, legten den See trocken und bauten auf den Ruinen die neue Stadt.
Danach spazierten wir zum Plaza Giribaldi, einer Empfehlung des Taxifahrers, der uns vom Flughafen zu unserer Unterkunft gebracht hatte. Dort ging es sehr gemütlich zu. Wir tranken ein Bier in einer der Bars am Platz und lauschten der Musik der Mariachis, den typisch mexikanischen Musikern, die dort von Restaurant zu Restaurant zogen. Wir bewunderten in der Nähe noch die schöne Architektur der Bibliothek Vasconcelos, bevor wir mit der Bahn in das Stadtviertel Coyoacán fuhren.
In Coyoacán steht das Geburts- und Wohnhaus von Frida Kahlo, welches heute ein Museum ist. Leider war es schon nach 18 Uhr und für diesen Tag geschlossen. Wir gingen gemütlich essen und da uns sowohl das Stadtviertel als auch das Museum interessierten, beschlossen wir, an einem der nächsten Tage wieder zu kommen, sofern es online noch Tickets für das Museum zu kaufen gab. Es ist nämlich eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Am nächsten Tagen wollten wir uns in einem der größten Parks der Stadt, dem Bosque Chapultepec, entspannen und etwas von der Großstadt erholen, da wir immer noch die lange Anreise in den Knochen hatten. Dort angekommen, mussten wir zu unserer Enttäuschung feststellen, dass der Park gesperrt und nicht für die Öffentlichkeit zugänglich war. Auf dem Weg zu einem anderen Park in der Nähe entdeckten wir einen Freizeitpark. Wir sahen die große Holzachterbahn und wollten damit fahren! Also zahlten wir den Eintritt und los ging der Spaß. Die Achterbahn hoben wir uns für den Schluss auf und zu unserem Glück (oder Pech?) fuhr sie ungefragt gleich drei Runden ohne zu stoppen.
Nach diesem Spaß spazierten wir ins Ausgehviertel Condesa und schafften es noch gerade rechtzeitig vor einem Wolkenbruch in ein Tacos Restaurant. Da der Regen nicht aufhören wollte und wir keine entsprechende Kleidung dabei hatten, fuhren wir nach dem Essen nach Hause.
Für den nächsten Nachmittag hatten wir Karten für das Frida Kahlo Museum, das blaue Haus ergattert. Wir fuhren schon etwas eher in die Gegend und schauten uns in dem sehr schönen Stadtviertel mit einem riesigen Platz, dem Plaza Jardin Centenario, in der Mitte um. Das Museum war sehr sehenswert. Es sind Bilder von Frida und ihrem Ehemann Diego Rivera ausgestellt, der ebenfalls schon zu Lebzeiten ein berühmter Maler war. Außerdem sind noch viele Räume des Hauses originalgetreu eingerichtet und die Künstler sind auf zahlreichen Fotografien zu sehen. Am Abend schauten wir uns den Film der Lebensgeschichte von Frida an und genossen dazu einen Tequila.
Am letzten Tag unseres Besuchs in der Metrople fuhren wir ganz in den Südosten der Stadt. Hier ist noch ein kleiner Rest des Sees aus der Aztekenzeit übrig und viele Kanäle durchziehen den Vorort Xochmilco. Leider fing es bei unseres Ankunft an zu regnen und alles war wie ausgestorben, auch wir verzichteten daher auf eine Rundfahrt mit einem der bunten Boote. Sehr schade, wir fuhren zurück wieder nach Condesa und nutzten die Zeit für ein paar Getränke 😉
Mexiko Stadt hat uns wirklich überrascht und ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Wir hätten uns alles enger und voller vorgestellt, dieses waren wir aus den Metropolen in Asien gewohnt. Außerdem war die Stadt an vielen Stellen europäischer, als wir dachten. Trotzdem waren wir auch froh, am nächsten Tag weiter zu ziehen und freuten uns wieder auf richtig blauen Himmel. Den gibt es in Mexiko wegen der vielen Autos nämlich nicht.
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