Yoga Teacher Training, 200 Stunden

Einige von euch – und irgendwie auch ich selber – fragen sich vielleicht, seit wann macht Niko eigentlich Yoga?!

Nach meinem Bandscheibenvorfall 2017 konnte ich nicht mehr schmerzfrei sitzen, gehen geschweige denn joggen. Ich hab langsam mit Yoga angefangen, um meinen Rücken zu mobilisieren und in Düsseldorf meine ersten Kurse besucht. Yoga hat tatsächlich wie ein Wunder auf meinen Körper und meinen Geist gewirkt, ich habe mich wahrscheinlich zum ersten Mal so richtig gespürt. Nach einiger Zeit und etwas Muskelaufbau war es mir ja sogar wieder möglich, ein paar Kilometer schmerzfrei zu joggen. Schon im Frühjahr 2018 könnte ich in Venlo den Halbmarathon mitlaufen.

Während unserer Reise habe ich überall, wo es möglich war, die Yogamatte ausgerollt und meine Praxis vertieft – in Indien, Neuseeland und Australien habe ich Yoga Studios aufgesucht. In der Gruppe macht es auch riesigen Spaß und man trifft tolle Menschen. Ich habe gelernt, dass Yoga nicht ein paar physische Übungen auf der Matte sind, sondern eine eigene Lebensphilosophie dahinter steckt.

Darüber wollte und will ich noch mehr wissen – ich hab einiges gelesen und mich entschieden ein Retreat zu besuchen, um unter fachkundiger Anleitung mehr zu Wissen zu sammeln – theoretisch und praktisch.

Nach intensiver Suche fand ich ein passendes Angebot, wir haben unsere Reisepläne angepasst und ich habe meinen 200 h Kurs in Bali gebucht, bei dem Pranayama, Vinyasa, Meditation, Philosophie, Ashtanga, Alignment und Anatomieunterrichtet auf dem Lehrplan steht.

Ich bezog Ende Mai mein Zimmer in Ubud lernte beim Abendessen die anderen Teilnehmer und Lehrer kennen. Am nächsten Tag ging es los mit einer schönen Willkommenszeremonie, Drei von unseren Lehrern stammen aus Indien, genauer aus Risikesch, diesen Ort hatten Markus und ich am Anfang unserer Reise besucht und eine aus den Staaten. Unsere Gruppe bestand aus 8 Mädels, vertreten waren Frankreich, Dänemark, Neuseeland, Niederlande, Schweiz, Kanada und Frankreich – also ein bunter Haufen. Besser hätte ich es kaum treffen können.

Wir 8 verbrachten nun also die nächsten vier sehr intensiven Wochen gemeinsam. Morgens um 6:00 trafen wir uns zum Unterricht. Wir nahmen gemeinsam drei vegetarische Mahlzeiten am Tag ein, teilten unser Wissen, unsere Sorgen und unsere Fragen. Begleitet wurden wir stets vom Lehrerteam.

Von unseren fachkundigen Lehrern wurde uns das Yogileben Schritt für Schritt näher gebracht. Dazu gehört der Umgang mit allen Lebewesen, der Natur, unsere Verhaltensweisen, Körperreinigung, Ernährung und und und…

Wir sangen Mantras und formten Mudras, wir lernten, wie man eine Meditation beginnt und nach welchen Schemata eine Yogastunde aufgebaut wird. Vom Aufwärmen zur Peakpose und über die Contrapose zum cool down. Wir spürten jede Faser unseres Körpers und gingen bis an die Grenzen. Yoga kann ganz schön schweißtreibend sein.

Am Weltyogatag den 21.06. haben wir 108 Sonnengrüsse absolviert- wir alle haben gezweifelt, es zu schaffen, aber nach knapp 2 h konnten wir jubeln!!!

In der letzten Woche übernahmen wir die Lehrerfunktion in der Vinyasa Yogaklasse. Wie aufregend, wir alle haben unsere ersten Yogastunden unterrichtet.

An den freien Sonntagen erkundeten wir die Insel. Zweimal habe ich mich mittels Roller abgesetzt und Markus am Meer getroffen. Das war jedesmal wie ein Energieschub.

Zu unserer Yoga Praxis gehörten auch Reinigungsrituale. Jeden Morgen spülten wir unsere Nase mit Salzwasser, so konnten wir bei den Atemübungen gut durch die Nase Luft holen. An einem Samstag haben wir jede Menge Salzwasser getrunken und dann wieder ausgespuckt, um den Magen zu reinigen. An einem anderen Samstag war der Darm dran, diesmal mit noch mehr Salzwasser und einem Tänzchen, welches das Wasser im Körper so richtig in Wallungen brachte. Auch dies gehörte dazu und es war eine spannende Erfahrung. Nach diesem Ritual durften wir uns zurückziehen. Wir hatten uns entschieden, an diesem Tag zu schweigen, so hatte jeder mal Zeit für sich.

Nach vier Wochen wurde uns schließlich feierlich unser Zertifikat übergeben – yehaaa! Nun heißt es für jeden von uns möglichst bald, in der Praxis Erfahrung zu sammeln. Ich bin unglaublich dankbar und stolz, es durchgezogen zu haben. Es war auf einer Skala von 1 bis 10 jedes erdenkliche Gefühl dabei, es war eine absolute Herausforderung sowohl körperlich als auch geistig.

Am letzten Abend hat jede von uns ihre schlimmste und ihre schönste Erinnerung geteilt, so emotional, so schön!

Niko Verfasst von:

Ein Kommentar

  1. Martin
    7. Juli 2019
    Antworten

    Liebe Niko,
    ganz herzlichen Glückwunsch zu diesem Erlebnis und diesem Erfolg!
    Auf den Bildern sieht alles sehr fröhlich und entspannt aus – und ich denke meist war es auch fröhlich – aber ich bin sicher, dass es auch viel Kraft, Überwindung, gute Nerven und jede Menge Schweiß gekostet hat, was Du ja in Deinem – übrigens sehr schön geschriebenen – Beitrag auch anklingen lässt. Ich wäre schon an der Uhrzeit (6.00 Unterricht) gescheitert ;-).
    Ganz liebe Grüße und meinen allergrößten Respekt sende ich Dir aus Valencia!
    Dein Martin

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