Darwin

Yeeeeehaa!!! Wir haben es geschafft! Nach über 4.000 Kilometern Fahrt von Victor Harbor über Adelaide einmal quer durch den Kontinent sind wir in Australiens nördlichster Stadt und Hauptstadt des Northern Territories, also in Darwin angekommen. Was für eine Fahrt.

Wir checkten auf einem Campingplatz ein und kühlten uns dort erst einmal im Pool ab, bevor wir uns auf den Weg in die Stadt machten. Der Himmel zeigte sich leider bewölkt, aber es war warm. Kalt wird es hier oben wegen der Lage in den Tropen nämlich niemals. Die Luft war angenehm warm, ein kühles Lüftchen und dank einiger Wolken keine pralle Sonne.

Die Stadt ist sehr modern und es gibt kaum alte Häuser, da sie in den 70ern fast vollständig von einem Tropensturm zerstört wurde. Nachdem wir uns etwas in der City umgesehen hatten, fuhren wir zur Waterfront. Hier ist rund um eine vom Ozean getrennte Lagune eine Wohnsiedlung mit vielen Bars und Restaurants erbaut worden. Die geschützte Lagune ist trotz des Ozeans vor der Tür der einzige Ort, an dem man ins Wasser gehen sollte, überall woanders ist die Gefahr groß, auf Krokodile zu treffen. Abends fuhren wir zurück zum Campingplatz und legten zwei der Steaks auf den Grill, die wir in Litchfield für unsere Starterhilfe geschenkt bekommen haben.

Zum ersten Mal seit unserem Start im Süden blieben wir zwei Nächte am selben Ort. Wir ließen es entspannt angehen. Am nächsten Nachmittag fuhren wir zum Schwimmen in der Lagune in die Stadt. Im Anschluss gönnten wir uns ein Bier und eine Sangria in einer der dortigen Bars. Abends gingen wir dann in eine Straße mit vielen Restaurants. Wir bestellten einen gesunden Quinoasalat und den Territory Teller mit Emu, Krokodil und Känguru, letzteres kannten wir ja schon. Krokodil erinnerte irgendwie an Hühnchen und das Emu war sehr würzig und mein Favorit. Nach diesem gemütlichen Essen ging es zurück zum Campingplatz.

Am nächsten Tag packten wir unser Zelt ein und fuhren in die Wetlands vor den Toren der Stadt. Das sind von Flüssen durchzogene Sümpfe, die während der Regenzeit großflächig überschwemmt werden. Jetzt zu Beginn der Trockenzeit sind davon noch viele Wasserlöcher, sogenannte Billabongs, übrig. Genau hier fühlen sich die Krokodile wohl und darum haben wir dort im Mary River Nationalpark eine Bootstour zum Sonnenuntergang gebucht. Zu dieser Tageszeit sieht man die Reptilien am häufigsten.

Wir fuhren also zunächst zur Corroboree Park Tavern, wo die Tour um 16 Uhr startete. Glücklicherweise kann man an diesem Roadhouse für wenig Geld auch sein Zelt aufschlagen. Wir schauten uns die Haustiere der Taverne an: Zwei Büffel, dicke Schweine, das große Salzwasserkrokodil Brutus und das wesentlich kleinere Süßwasserkrokodil Fred. Die Australier nennen sie Salties und Freshies (Freshwater = Süßwasser). Während die bis zu 2 Meter langen Freshies für den Menschen nur gefährlich werden, wenn sie sich bedroht fühlen, muss man sich vor den bis zu 6 Meter langen Salties in acht nehmen. Der Mensch wird als Beute angesehen und angegriffen. Jedes Jahr werden in Australien ein paar meist unvorsichtige Menschen von Salties getötet.

Pünktlich um 16 Uhr holte der Shuttlebus uns und die weiteren Teilnehmer ab. Nach 30 Minuten kamen wir am Ableger an und der Busfahrer war gleichzeitig auch unser Bootsführer. Er hatte wirklich Ahnung und erklärte viel zu den heimischen Pflanzen und Vögeln, die wir während der Fahrt sahen. Aber wo versteckten sich die Krokodile?

Lange mussten wir nicht warten. Nur wenige Meter von Boot entfernt erspähten wir im Wasser ein Freshie. Es war kaum zu sehen, denn nur die Augen lugten aus dem Wasser heraus. Ein paar hundert Meter weiter sahen wir dann ein relativ großes Freshie auf einer Sandbank. Als das Boot sich näherte, schreckten wir genau vor dem Krokodil ein großes Saltie auf, das anscheinend auf der Lauer lag. Unser Bootsführer vermutete, dass es sich das wesentlich kleinere Freshie schnappen wollte.

Im Laufe der Fahrt sahen wir noch viele weitere Tiere beider Arten und zusätzlich konnten wir viele Vögel beobachten. Als krönenden Abschluss bekamen wir dann noch einen unglaublichen Sonnenuntergang geliefert. Die Tour war wirklich fantastisch! Nachdem wir sicher wieder zur Taverne gebracht wurden, schmissen wir in der Dunkelheit noch das dritte Rumpsteak mit Karotten und einer Süßkartoffel in die Pfanne, bevor wir glücklich wegen diesem schönen Erlebnis in unsere Schlafsäcke krochen.

Markus Verfasst von:

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