Kings Canyon

Wir übernachteten 100 Kilometer vor dem Kings Canyon, unserem nähsten Wanderziel auf einer kostenlosen Campingmöglichkeit. Wir hingen einfach mal etwas ab und genossen einen farbenfrohen Sonnenuntergang. Der Boden war steinig und in der Gegend gibt es Dingos, wir entschieden uns also im Auto zu übernachten und nicht das Zelt aufzuschlagen. Nachdem wir unser Nachtlager im Auto vorbereitet hatten, lud eine Australierin alle Camper ein, zu dem Lagerfeuer zu kommen, das sie und ihr Mann angezündet haben.

Wir aßen noch eine Kleinigkeit, bevor wir uns zu ihnen rübersetzten. Insgesamt waren wir zu sechst – alle kamen aus unterschiedlichen Regionen Australiens und waren als Grey Nomads (Graue Nomaden) unterwegs. So werden hier Rentner oder ältere Menschen genannt, die sich eine mehrmonatige Auszeit nehmen, um mit dem Wohnwagen den riesigen Kontinent zu entdecken. IEs war nicht immer einfach dem Australischen Slang zu folgen, aber es machte unglaublich Spaß sich auszutauschen. Im Gespräch bekamen wir sehr gute Tipps für unsere Weiterreise nach Norden Richtung Darwin. Nach einer Weile verabschiedeten wir uns und legten uns müde schlafen.

Am nächsten Morgen brachen wir früh zum Kings Canyon auf. Unser Frühstück mussten wir dort aufgrund hunderter Fliegen wieder im Auto einnehmen, bevor wir die Wanderung durch den Canyon antraten. Die Landschaft war wieder spektakulär. Der Schlucht hat sich mehrere hundert Meter tief ins Erdreich eingegraben. Die senkrechten roten Felswände gaben in Kombination mit dem tiefblauen Himmel und der grünen Vegatation unten im Tal ein sehr schönes Farbspiel ab. Wir waren mehr als beeindruckt von der Schönheit dieser Landschaft

An einer Stelle, dem Garten Eden, gibt es ein Wasserloch und es wachsen sogar Palmen. Nach drei Stunden und acht Kilometern auf und ab bei herbstlichen 30 °C erreichten wir erschöpft wieder unser Auto. Der Weg war teilweise anstrengend und zum Nachmittag wurde es auf den roten Steinen sehr heiß. Wie muss das hier erst im Sommer sein…

Am Auto angekommen, machten wir uns auf die Weiterfahrt nach Alice Springs. Es gab zwei Optionen: Einmal über den Larapinta Trail mit 150 Kilometer Schotterpiste mit großen Steinen oder die leichtere Variante über 100 Kilometer leichte Piste, für jedes Fahrzeug geeignet. Nachdem wir uns vor Ort nochmal informiert hatten, entschieden wir uns für die leichte Variante. Die steinige Piste wollten wir uns, unseren Reifen und unserem nur bedingt dafür geeigneten Auto Herrn Glück nicht zumuten.

Auch die leichte Schotterpiste war in einem weit schlechteren Zustand als der von uns wenige Tage vorher befahrene Oodnadatta Track. Es gab mächtige Bodenwellen und sehr sandige (roter Sand) Passagen, aber am Ende überstanden wir auch diesen Ritt zum Glück ohne Probleme.

Zurück auf dem Stuart Highway sah ich eine Aborigines-Familie mit einem Auto am Straßenrand stehen und um Hilfe winken. Uns wurde gesagt, man soll bloß nicht anhalten, denn dann sei man sein Geld los, da es eine Masche von Kriminellen ist. Also fuhren wir mit schlechtem Gewissen weiter zum nächsten Roadhouse, an dem es eine kostenlose Campingmöglichkeit gab. Wir berichteten von der Aborigines Familie und ob man ihnen Hilfe schicken soll, aber uns wurde uns bestätigt, das wir alles richtig gemacht haben. Traurig aber war, mit diesem Trick werden regelmäßig Touristen ausgenommen. Don´t Stop!!!

Abends gingen wir ins Roadhouse zum Essen. Da direkt nebenan eine Kamelfarm liegt, bestellte ich einen Kamelburger und Niko Hähnchen mit Gemüse. Der Burger war gut, das Hähnchen leider totfrittiert und das Gemüse aus der Dose. Das Roadhouse an sich war schon cool. Neben ein paar Gästen vom Campingplatz, vermuteten wir, dass auch noch ein paar Nachbarn zu Gast waren. Einige Gäste sahen zumindest so cowboymäßig aus, als ob sie hier wohnen würden. Auch der vermeintliche Besitzer des Ladens war ein richtiges Original. Passend zu seiner großen Schlumpfsammlung in einer Vitrine hatte er auf dem einen Oberarm Schlumpfine und auf dem anderen Papa Schlumpf tätowiert. Dazu trug er stilecht über seinem dicken Bauch ein ärmesloses Feinripp-Shirt. So ähnlich hatten wir es uns hier vorgestellt 😉 Wir hörten noch einige Bier-Schlager aus der Juke Box und kurze Zeit später hieß es für uns dann wieder Gute Nacht.

Markus Verfasst von:

Schreibe den ersten Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert