Im kleinen Örtchen Marla stößt der Oodnadatta Track auf den Stuart Highway, das ist die Straße, die von Adelaide direkt nach Darwin führt. Puh wir stießen hier vom Oodnadatta Track zurück auf den Highway. Mit vier ganzen Rädern nach mehr als 600 km Schotterpiste. Irgendwie war das nix für meine Nerven, was für ein Abenteuer. Wir haben den Reifendruck wieder erhöht und schon ging es weiter auf dieser schönen, schnurgeraden Teerstrasse in Richtung Ayers Rock.
Unser Auto – der Herr Glück, hatte mittlerweile eine staubige rote Farbe angenommen und aus allen Ritzen rieselte rote Erde. Der Himmel war an diesem Tag bewölkt und ich hab noch gesagt: „etwas Regen wäre jetzt nicht schlecht“. Es fing dann auch tatsächlich an zu tröpfeln und sollte die nächsten 400 Kilometer nicht mehr aufhören. Erst etwas, dann etwas mehr und irgendwann so richtig – ein richtiger Wüstenregen, das hatten wir uns hier aber irgendwie anders vorgestellt.
Nach 280 km Richtung Norden verließen wir den Stuart Highway und bogen an einer der sehr seltenen Weggabelungen nach links ab, an dieser Gabelung tankten wir noch und machten uns bei strömendem Regen eine Brotzeit im Auto.
Auf den nächsten hundert Kilometer zu unserem Ziel für diesen Tag klarte der Himmel zum Glück wieder auf und die Welt sah gleich deutlich freundlicher aus. Auf dem Weg sahen wir immer wieder einen Berg – war das schon der Ayers Rock?! Nein, es gibt hier noch andere Erhebungen, bei diesem Berg handelte es sich um den Mount Conner, auch nicht schlecht. Wir übernachteten am Curtins Spring Roadhouse. Hier darf man kostenfrei Campen und kann gegen Gebühr duschen und im Restaurant essen. Wir zogen unsere Laufsachen an und erkundeten noch etwas zu Fuß die Gegend, haben ja schließlich lange genug im Auto gesessen. Begleitet von einem farbenfrohen Sonnenuntergang ging es nach einer kurzen Runde zurück zum Campingplatz.
Am nächsten Morgen fuhren wir die letzten 100 Kilometer zum Ayers Rock. In Yulara angekommen, checkten wir früh auf dem einzigen Campingplatz vor Ort ein, bauten unser Zelt auf und frühstückten erstmal in Ruhe. Hier mussten wir 40$ für die Nacht zahlen (24€) dafür gibt es aber auch eine Campingküche, Duschen und einen Pool. Gegen Mittag ging es weiter in den Kata Tjuta Nationalpark zum Ayers Rock. Für das drei Tages Ticket zahlten wir zusammen 50$ Eintritt und dann sahen wir den Felsbrocken schon bald von weitem, das ist er!
Klar, als erstes mussten wir anhalten und ein paar Bilder machen. An dieser Stelle setzten wir zum ersten Mal unsere Netze zum Schutz vor Fliegen auf. Diesen Tipp, vorab einen Schutz gegen Fliegen zu kaufen, haben wir von Reisenden auf dem Weg bekommen und zum Glück befolgt. Diese kleinen Fliegen wollen mit Vorliebe in die Ohren, den Mund, die Augen oder die Nase fliegen und summen ununterbrochen um einen herum – schrecklich! Nach dem ersten Fotostopp sind wir zum Kulturzentrum gefahren und haben uns etwas über die Aborigines, deren Kultur und die Geschichte des Ayers Rocks informiert. Anschließend machten wir uns auf den Weg ganz nah ran an den Gesteinsbrocken.
Wir hatten geplant, einmal drum rum zu laufen. Aus Respekt vor der Kultur der Aborigines wollten wir den Berg nicht besteigen. Umso erstaunter waren wir, als wir am Parkplatz ankamen und die Touristenströme den Berg hoch krakseln sahen. Es kribbelte schon etwas in den Beinen, da nun auch einfach hoch zu gehen, aber wir entschieden uns dagegen und machten den geplanten Rundgang um den Berg. Diese 10 km Runde war sehr beeindruckend, angefangen beim Farbspiel dieses gigantischen roten Felsens mit dem strahlend blauen Himmel und den grünen Bäumen und Büschen, bis zur unendlichen Weite dieses Nationalparks. Die Vegetation in dieser Gegend war viel üppiger als von uns erwartet.
Auf dem Rückweg machten wir noch den offensichtlich obligatorischen Stop zum Sonnenuntergang – die Sonne ging hinter uns unter und tauchte die Landschaft in ein sehr schönes Licht. Der Uluru leuchtete in seinem schönsten Rot.
Wir bereiteten unser Abendessen in der offenen Küche am Campingplatz zu. In dieser Nacht schliefen wir endlich mal wieder im Zelt, es erschien uns nach den Nächten im Auto richtig geräumig.
Am nächsten Morgen machten wir uns erneut auf in den Kata Tjuta Nationalpark, diesmal zu den Olgas. Das ist eine Bergkette auf 36 Quadratkilometern mit 36 Hügeln, die von der Form her an Köpfe erinnern. Zunächst schauten wir uns die Berge von einer Plattform aus der Ferne an.
Wir bereiteten an einem Picknickplatz unser Frühstück zu, Müsli mit Früchten. Mussten dann aber ins Auto fliehen und dort essen, weil die vielen Fliegen es unmöglich machten, draußen zu essen. In der Nacht liegen die Temperaturen im Mai um 10 Grad, da hat man Ruhe vor den Fliegen, aber mit der aufgehenden Sonne und den warmen Sonnenstrahlen sind sie sofort da. Tagsüber bei bis zu 27 Grad fühlen sich die Biester pudelwohl.
Wir wanderten eine 3 Stunden Runde durch die Olgas und waren auch hier völlig beeindruckt von dem Naturschauspiel. Für uns mehr als verständlich, dass die Aborigines großen Respekt gegenüber den Heiligtümern der Natur haben.
Nach dieser Wanderung tankten wir nochmal unser Auto voll, sprangen am Campingplatz schnell unter die Dusche und verließen den Ort Yulara. Wir wollten am Nachmittag noch ein paar Kilometer gut machen und auf halber Strecke zum Kings Canyon auf einem kostenfreien Campingplatz übernachten. Also dieser Uluru und seine Umgebung ist auf jeden Fall eine Reise wert!
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