Die 12 Apostel sind nur 8

Unser Weg führte uns weiter durch den Otway Nationalpark zum Port Campbell Nationalpark, immer an der Küste entlang und in Richtung der 12 Apostel. Das sind bis zu 60 Meter hohe 12, beziehungsweise nur noch 8 Kalksäulen im Südpolarmeer. Die 12 Apostel sind direkt nach dem Ayers Rock die am zweithäufigsten fotografierte Touristenattraktion in Australien.

Da wir also mit vielen Menschen direkt an der Aussichtsplattform rechneten, entschieden wir uns, schon 6 km vorher zu parken und über den Great Ocean Walk zu joggen. Diese Idee hatte sonst keiner, wir blieben auf dem Weg für uns. Es ging an der Küste auf und ab und immer wieder sahen wir die näher kommenden Gesteinsformationen in der Brandung. Wir gönnten uns den ein oder anderen Fotostop vor dem Ziel, dort war es dann tatsächlich voll! Am Parkplatz standen einige Autos in der Warteschlange und einige 100 Touristen tummelten sich auf dem weitläufigen Gelände. Zum Glück gibt es mehrere balkonähnliche Plattformen, von denen man einen tollen Blick aus verschiedensten Winkeln hat. So kann jeder sein persönliches Erinnerungsbild schießen.

Wir bestaunten die schöne Kulisse und beobachteten das bunte Treiben verschiedenster Nationalitäten. Schließlich machten wir uns bei sommerlichen Temperaturen zur Mittagszeit auf den Rückweg, die 6 km zum Auto . Diese Tour war ganz schön anstrengend. Am Ende lief uns noch ein stacheliger Riesenigel mit ner spitzen Schnauze über den Weg. Zurück am Auto prosteten wir uns mit einem kühlen Cider aus unserer Kühltasche zu und setzten unseren Weg diesmal mit Herrn Glück, unserem Auto fort.

Wir passierten nochmals die völlig überlaufene Gegend um die 12 Apostel und steuerten das Küstenstädtchen Port Campbell an. An einer kleinen Bucht machten wir ein Picknick, Laufen macht schließlich hungrig. Gestärkt ging es nun zum Arch und zur London Bridge, einem weiteren Wahrzeichen der Great Ocean Road. Am nächsten Strand machten wir noch ein paar Hüpfbilder und sprangen dort auch direkt unter die öffentlichen Duschen. Perfekt, nun waren wir frisch geduscht, denn langsam wurde es für uns Zeit, die Küste zu verlassen. Für die Nacht hatten wir uns für einen kostenlosen Campingplatz im 25 km entfernten Ort Hawkesdale entschieden. Wir kamen vor dem Sonnenuntergang am Ziel für diesen Tag an, die Wiese zum Campen liegt dort neben dem Freibad, es gibt Picknickplätze, einen BBQ und die Toiletten und die Duschen des Freibades blieben auch nachts für die Camper auf, prima.

Leider öffnet das Freibad für den Publikumsverkehr erst um 16 Uhr – der Vormittag gehört den Schulkindern. Schade, wir wären gerne noch ins Wasser gesprungen. So setzten wir am Morgen unsere Reise fort, das sollte nun erstmal unsere letzte Nacht im Zelt gewesen sein.

In Örtchen Hamilton suchten wir uns ein Schwimmbad, so konnten wir doch noch ein paar Bahnen ziehen und hatten etwas Bewegung bei der ganzen Fahrerei. Das Wetter war eher wechselhaft mit Regen angesagt und so entschieden wir uns, noch diesen Tag nach Victor Harbor, das ist eine Kleinstadt mit 30.000 Einwohnern südlich von Adelaide durchzufahren. Auf dem Weg sahen wir mehrere Emus ganz nah an der Straße, leider waren die Vögel viel zu schnell. Als wir unsere Kamera parat hatten, waren sie beinahe schon über alle Berge.

Für mindestens drei Wochen wollten wir nun sesshaft werden. Die Eltern von Conny, unserer Freundin aus Perth, haben vor fast als 15 Jahren Deutschland den Rücken zugekehrt und leben seitdem in Victor Harbor ihren Traum: eine Farm mit Ziegen, Hühnern und Kälbchen. Am Abend des dritten Aprils sind wir auf der Farm angekommen. Nun hieß es erstmal auspacken, sortieren und das Quartier beziehen, hallo Farmleben!

Niko Verfasst von:

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