Otway Nationalpark

Die Fahrt von Melbourne an die für die Great Ocean Road und einige Surfspots bekannte Südküste dauerte mit einer Pause in Geelong, wo wir eingekauft haben, ca. 2 Stunden.

Im Küstenstädtchen Torquay angekommen, suchten wir erstmal neue Flipflops für Niko, da ihre aus Thailand vor einigen Tagen das Zeitliche gesegnet hatten. Weiter ging es zur Great Ocean Road und Richtung Cape Otway, das nach dem South Point weiter östlich der südlichste Punkt des Kontinents ist. Die Great Ocean Road führt landschaftlich sehr schön meist an einer rauhen Küste entlang, an der sich traumhafte Sandstrände mit türkisem Wasser und Steilküsten abwechseln. Auf dem Weg machten wir noch Halt in einer Schokoladenfabrik. Hier konnte man kostenlos die dort produzierten Schokoplättchen probieren, was wir uns nicht entgehen ließen. Zum Glück war es voll an diesem Sonntag und es fiel nicht auf, dass wir uns mehrmals an den Gratisproben vorbeischlichen.

Für die erste Nacht hatten wir uns einen kostenlosen Campingplatz bei Lorne im Busch ausgesucht, der ein paar Kilometer landeinwärts liegt. Bevor wir dort hinfuhren, suchten wir uns aber noch einen schönen Grillplatz am Meer und bereiteten unser Abendessen vor. Beobachtet wurden wir dabei von einem sehr neugierigen Kakadu. Wir brutzelten unser Abenessen vor einer traumhaften Kulisse, bevor wir uns auf in den Busch zum Campen machten. 

Wir erreichten den Campingplatz kurz vor der Dämmerung, bauten rasch unser Zelt auf und spazierten noch etwas durch den Wald, bevor es dunkel wurde. Wir wollten Koalas sehen und reckten unsere Hälse, leider ohne Erfolg. 

Nachts machten viele Tiere im Wald wirklich ziemlichen Lärm. Wir schliefen aber trotzdem gut und fuhren am nächsten Morgen ausgeruht die letzten paar Kilometer zum Cape Otway. Dort soll es sehr viele Koalas geben und sogar der dortige Campingplatz wirbt mit „Camping unter Koalas“. Um endlich Koalas zu sehen, haben wir uns eine 20 km lange Wanderung rausgesucht. Diese Strecke führt auch ein Stück auf dem über 100 Kilometer langen Great Ocean Walk, der in mehreren Tagen gewandert werden kann.

Zunächst ging es über Wiesen mit einer Rinderherde, die wir in einem weiten Bogen umrundeten, da sie etwas wild wirkte. Wir inspizierzten jeden Eukalypthusbaum, aber keine Spur von einem Koala. Nachdem ich schon fast die Hoffnung verloren hatte, rief Niko „Da, schau mal“. Hoch oben in einem Baum saß eindeutig ein Tier. Wir sahen es nur von hinten, aber es muss ein Koala sein. Keine 20 Meter weiter erspähte Niko den nächsten. Diesmal nur ein paar Meter über uns direkt über dem Weg und auch von vorne sichtbar. Das Tier verkroch sich etwas weiter nach oben zurück, als es uns sah. Jetzt waren wir glücklich.

Nach dieser schönen Begegnung verlief der Weg Richtung Meer und mehrere Kilometer entlang eines Kliffs mit ständigem Blick über den Ozean. Sehr schön, obwohl leider trotz guter Wettervorhersage die Sonne nicht vom Himmel lachte. Ein paar Kilometer später erreichten wir Cape Otway und wollten zum Leutchturm gehen. Aber leider befindet sich das ganze Kap in Privatbesitz und es muss 20 AU$ Eintritt bezahlt werden. Dazu hatten wir einerseits keine Lust und andererseits war um 16:45 Uhr sowieso schon geschlossen. Schade, aber die 20 Kilometer Wanderung war trotzdem toll. Auf den letzten Kilometern zum Campingplatz sahen wir noch ein paar Kängurus.

Am nächsten Tag auf der Fahrt in Richtung der 12 Apostel sahen wir einige weitere Koalas in den Bäumen neben der Straße. Der Name des Campingplatzes hatte also nicht zu viel versprochen.

Markus Verfasst von:

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