Roadtrip über Byron Bay

Nach zwei Nächten in Sydney machten wir uns auf den Weg nach Norden Richtung Brisbane, da Sandra und Stefan geplant hatten, dort acht Tage später ihren Camper zurückzubringen und von dort nach Deutschland zu fliegen. Als erstes Zwischenziel peilten wir Port Stephens an. Diese Region ist für ihre große Wanderdüne bekannt und dort wurde der Kultfilm Mad Max gedreht, der den Durchbruch für Mel Gibson bedeutete. Das Wetter war leider weiter ein Wechsel aus Sonne und Regen, aber es war warm. Am Ziel angekommen saßen wir abends zusammen vor dem Camper und planten, am nächsten Tag die Umgebung zu erkunden. Plötzlich tauchte direkt neben Sandra ein Opossum auf – endlich sehen wir mal ein Lebendiges! Es kam sehr nah und verschwand dann wieder in einem Baum.

Am nächsten Morgen fuhren wir alle zusammen mit unserem Auto an den nahen Strand von Anna Bay. Der Himmel war leider eher grau als blau, aber der Strand mit der hohen Düne war trotzdem sehr schön. Über dem Festland zogen sehr dunkle Wolken auf. Wir sahen eine Kamelkaravane in der Ferne, die mit Touristen beladen durch die Dünen zum Meer marschierte. Anschließend machten wir noch einen Stopp an einer Felsküste, an der sich an einigen Monaten des Jahres Buckelwale bei ihrer Wanderung durch die Ozeane beobachten lassen – leider nicht im März. Während wir mittags weiter Richtung Nelson Bay fuhren, setzte Regen ein, der nicht mehr aufhören sollte. Also ging es ins nahegelegene Einkaufszentrum, da wir noch Lebensmittel einkaufen mussten. Der Regen ließ leider nicht nach, sondern prasselte immer stärker vom Himmel. Also fuhren wir Sandra, Stefan und Oskar zurück zum Campingplatz und machten uns auf zu Mc Donalds, zum einzigen Wlan der Region und arbeiteten noch etwas am Blog.

Als Niko und ich abends in unser Zelt schlüpfen wollten, sah ich im Augenwinkel, dass das Opossum vom Vorabend Niko auf den Fersen war und sich auf den Baum direkt über unserem Zelt setzte. Es beobachtete uns und kam auf uns zu, als wir das Auto öffneten, um unsere Kulturtaschen hineinzulegen. Niko griff schnell zu unserer Bratpfanne, die im Kofferraum lagert und gab sie mir. Wir machten Lärm um das Tier zu verscheuchen, aber es lief auf mich zu. Ich holte etwas mit der Pfanne aus, schlug leicht zu und traf das Opossum – ich hatte keine Lust, gebissen zu werden. Den Aufprall (Ploooongggg!!!!) hörten Sandra und Stefan bis in den Camper, der ein paar Meter entfernt stand, durch die geschlossene Tür und Stefan kam zur Hilfe. Das Opossum zog sich wieder bis in den Baum zurück. Da es wieder begann zu regnen, gingen wir erstmal alle in den Camper erholten uns von dem Schreck. Diese Situation war so skuril, dass wir nicht wussten ob wir lachen oder weinen sollten – wir lachten. Als es aufhörte zu regnen, hatte sich das Tier hoch in den Baum geflüchtet und wir konnten ins Zelt. Die Bratpfanne legten wir griffbereit an die Zelttür. Freunde werden wir und die Opossums wohl nicht mehr – siehe auch unseren Bericht zum Te Paki Coastel Walk in Neuseeland…

Am nächsten Morgen brachen wir nach South West Rocks auf. Niko und ich kamen als erstes an und reservierten schon mal für uns alle auf einem sehr schönen Campingplatz. Da das Wetter gut war, erkundeten wir den kleinen Ort mit seinem schönen Strand zu Fuss. Wir waren kaum am Campingplatz zurück, als sich ein Gewitter mit heftigem Regen direkt über uns entlud. Sandra und Stefan waren mittlerweile auch angekommen und wir warteten das Unwetter ab. Als der Regen aufhörte, begannen Niko, Stefan und ich eine kleine Laufeinheit. Der Himmel schenkte uns einen wunderschönen Regenbogen und wir begegneten zahlreichen Kängurus, die unseren Weg kreuzten. Die Laufrunde verlief ein Stück am Meer entlang, aber die Brücke zurück über einen Fluss zum Campingplatz war durch einen hohen Bauzaun versperrt! Da der Weg zurück zu weit gewesen wäre, kletterten wir über den Zaun. Am Platz angekommen, legten wir noch Hähnchen und Känguruwürste auf den Grill, bevor wir schlafen gingen.

Den nächsten Vormittag verbrachten wir bei schönstem Wetter am Strand, bevor wir weiter nach Red Rock fuhren. Hier lag der Campingplatz direkt mit einem Traumstrand direkt am Meer und wir hörten nachts die Brandung rauschen. Am nächsten Morgen standen Niko und ich zeitig auf, da wir mit einem Kajak durch die Mangroven paddeln wollten. Wir setzten einmal auf einer Sandbank auf und ich mußte aussteigen. Etwas später sahen wir nicht weit entfernt einen Stachelrochen im Wasser – nochmal gut gegangen.

Nach diesem entspannenden Wassersport gab es ein deftiges Frühstück, welches Sandra und Stefan schon vorbereitet hatten. Wir machten noch alle zusammen einen Spaziergang, bevor es weiter nach Byron Bay ging. Dort hatten wir uns mit Melly und Sebastian verabredet, die in die entgegengesetzte Richtung von Brisbane nach Sydney fuhren.

Da die beiden versehentlich schon auf einem Campingplatz eingecheckt hatten, auf dem keine Kinder erlaubt sind (sowas gibt es also auch?!) übernachteten wir auf unterschiedlichen Plätzen. Uns wurde ein anderer Platz empfohlen, dieser hatte eine super Wasserwelt für Kinder, in der nicht nur Oskar seinen Spaß hatte. Abends trafen wir uns alle in der City, um Fish & Chips zu essen. Byron Bay ist eines der beliebtesten Ziele an der Westküste für Backpacker und daher gibt es hier viele Bars und Restaurant und viele Straßenmusikanten. Wir verabredeten uns für den nächsten Tag am Strand und faulenzten dort den halben Tag. Das Wetter war spitzenmäßig und wir sprangen zur Abkühlung immer wieder ins Meer. Abends besuchten Melly & Sebastian uns auf unserem Campingplatz. Wir grillten hammermäßig leckere Burger und vernichteten das eine oder andere Bierchen und Wein.

Am zweiten Morgen in Byron Bay frühstückten wir nochmal alle zusammen, danach hieß es Abschied nehmen. Für Sandra, Stefan, Oskar, Niko und mich ging es weiter Richtung Brisbane nach Norden, während Melly und Sebastian nach Süden Richtung Sydney fuhren. Schön war es, dieses kleine bißchen Düsseldorf am anderen Ende der Welt. Danke!

Stefan, Sandra und Oskar machten auf dem Weg zur Gold Coast noch Halt in einem Zoo mit der australischen Tierwelt. Niko und ich fuhren zum Mt Warning, dem höchsten Berg in dieser Region, um mal wieder zu wandern. Der Pfad auf dem Berg führte uns zunächst steil bergauf durch einen Regenwald. Es war bewölkt aber trocken. Je weiter wir aufstiegen, umso besser wurde die Sicht, aber ganz aufklaren wollte sich der Himmel an diesem Tag leider nicht. Die letzten paar hundert Meter zum Gipfel hatten es wirklich in sich. Wir kletterten auf allen Vieren mit Hilfe eines Stahlseiles den nackten Fels hinauf und, was noch schwieriger ist, auch wieder hinunter. Nach fünf anstrengenden Stunden kamen wir wieder an unserem Auto an und fuhren an die Gold Coast, wo wir uns auf einem Campingplatz wieder mit Sandra und Stefan trafen.

Markus Verfasst von:

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