Pichilemu

Wir fuhren von Viña del Mar aus Richtung Süden nach Pichilemu. Dieses ist ein bekannter chilenische Surfer- und Strandort. Unterwegs kauften wir uns am Straßenrand noch leckere Erdbeeren, Pfirsiche und Avocados. Einen Teil der Strecke sind wir fast zwei Monate vorher schon einmal gefahren, als wir in den Süden Chiles unterwegs waren. Die Landschaft war jetzt noch vertrockneter als damals.

Je näher wir Pichimelu kamen, umso voller wurde es. Es war Freitag und viele Bewohner Santiagos nutzen das Wochenende, um an den kühlen Ozean zu fahren. Wir checkten für zwei Nächte auf einem gemütlichen Campingplatz mit Meerblick ein. Jeder der kleinen Stellplätze war durch selbst zusammengezimmertes Holz abgetrennt und hatte einen Picknickplatz, Strom und Licht. Nachdem wir unser kleines Zelt aufgebaut hatten, gingen wir zum nahen Strand und beobachteten das rege Treiben hier. Da es windig und relativ kühl war, gingen wir bald Richtung Stadtzentrum. Dabei passierten wir den sehr vollen Hauptstrand des Ortes. Hier lagen die Urlauber dicht an dicht und dazwischen boten unzählige fliegende Händler ihre Waren an. Auf dem Wasser tummelten sich Surfkurse und weiter draußen in den hohen Wellen surften die Profis. Wir schlenderten durch ein paar Geschäfte und bevor wir uns auf den Rückweg machten, stoppten wir noch an einer der zahlreichen Empanadasbuden und gönnten uns einen Snack. Die gefüllten Teigtaschen wurden hier frisch zubereitet und waren sehr lecker.

Pünktlich zum Sonnenuntergang waren wir zurück am Strand, der neben unserem Campingplatz liegt. Die Sonne ging farbenprächtig über dem Meer unter und wir freuten uns danach auf unser Zelt. Schon auf dem Weg zurück zum Campingplatz bemerkten wir, dass direkt hinter unserem Stellplatz eine Bar mit lauter Musik war. Und wirklich keine fünf Meter von unserem Zelt entfernt hinter einem Holzwall war eine Skaterrampe, auf der es hoch herging. An Schlaf war vorerst nicht zu denken. Also schnappten wir uns unsere Bücher uns lasen noch etwas. Gegen Mitternacht wurde es ruhiger und wir machten die Augen zu, allerdings nicht lange… Um zwei Uhr nachts kam eine chilenische Familie mit kleinen Kindern an und sie begannen direkt neben uns, ihre Zelte aufzubauen, während die Kinder lautstark herumtollten. Ich habe im Halbschlaf gar nicht mitbekommen, wie Niko sich zurecht beschwerte. Danach war es etwas ruhiger.

Für den nächsten Morgen hatten wir uns einen kleinen Trainingslauf vorgenommen, ausgeschlafen war wir nicht 😉 Das Wetter war leider ziemlich trübe und ein leichter Nieselregen fiel aus dem grauen Himmel. Nach dem acht Kilometer Lauf frühstückten wir gemütlich und gegen Mittag kam dann langsam die Sonne durch. So hatten wir uns das schon eher vorgestellt! Wir packten unseren Rucksack und machten uns auf den Weg zum etwas windgeschützteren Hauptstrand. Am Vortag war es hier ja schon voll, aber jetzt am Samstag war vor lauter Handtüchern kaum noch ein Fleck Sand zu sehen. Wir hörten immer fünf Händler aus unterschiedlichen Richtungen ihre Waren anpreisen. Irgendwie lustig, aber auf Dauer zu stressig für uns. Wir fanden etwas später zum Glück ein Plätzchen etwas am Rand, wo es ruhiger war.

Zum Sonnenuntergang gingen wir wieder an unseren Strand. Mittlerweile hatte sich der Nebel komplett verzogen und es bot sich ein genauso schönes Schauspiel wie am Vortag. Wir gönnten uns noch einen Absacker im einer der Bars am Strand, bevor wir zurück zum Campingplatz gingen. Die Musik in der Bar hinter unseren Zelt war heute etwas leiser, aber die Skater waren auch heute wieder in der Halfpipe.Am nächsten Morgen tranken wir vor dem Frühstück noch ein letztes Mal einen Kaffee am Meer, bevor wir uns mittags auf den Weg landeinwärts machten. Wir wollten vor unserer Abreise auf jeden Fall noch einmal in die Berge.

Markus Verfasst von: