Am Dienstagmorgen trafen wir uns mit Helene und Constantin als erstes beim Notar, denn sie benötigten von uns die Vollmacht, dass sie Chile mit Jeffrey verlassen dürfen. Beim ersten Notar wurden wir schnell abgewimmelt, da die Fahrzeugpapiere auf englisch sind. Angeblich konnten sie nichts verstehen und daher auch keine Vollmacht schreiben. Die Empfangsdame beim zweiten Notar sagte uns, wir müssten mit der fertig geschriebenen Vollmacht kommen, die der Notar dann nur noch beglaubigen müßte. Wir erklärten, dass wir sie nicht schreiben könnten, da wir keine Muttersprachler sind und Constantin, der gut spanisch spricht, überzeugte die Dame und sie schrieb schnell das Dokument für uns. Nach einer kurzen Wartezeit hatten wir das benötigte Papier vorliegen. Dieses mußten wir dann im Justizministerium, das zum Glück um die Ecke lag, nochmals beglaubigen lassen und der Papierkram war schon erledigt.
Danach fuhren wir alle zusammen in die Werkstatt, um die Handbremse reparieren zu lassen. Wir kamen dort um viertel vor eins an und es wurde sofort mit der Arbeit begonnen. Plötzlich verschwanden nach und nach alle Mitarbeiter und ich fragte beim Chef nach. Seine Antwort war „Tranquilo“, also Geduld und kurze Zeit später war auch er verschwunden. Wir warteten und warteten in der Hitze auf dem Hof der Werkstatt. Bis 15 Uhr tat sich nichts, man hätte uns auch mal sagen können, dass jetzt 2 Stunden Pause gemacht wird. Aber egal, Hauptsache, Jeffrey wird repariert. Beim Anbringen der neuen Teile stellte der Mechaniker fest, dass eine Schraube abgebrochen war und der Schraubenrest irgendwie herausgeholt werden mußte. Dafür wurde ein Spezialist herangeholt und nach einiger Zeit konnte die neue Handbremse angebracht werden. Perfekt, jetzt sollte es ja schnell gehen. Aber zu früh gefreut…
Das Einstellen der neuen Bremsbelege gestaltete sich schwieriger als gedacht und wurde zur Chefsache. Um 19 Uhr und nach fast 6 Stunden waren sie dann endlich fertig. Irgendwie hatten wir uns unseren Nachmittag anders vorgestellt. Zum Glück waren Helene und Constantin ebenfalls sehr geduldig, aber auch heilfroh, als alles fertg war. Wir machten noch ein paar Abschiedsbilder und dann hieß es für uns Abschied nehmen von Jeffrey, der für fast 5 Monate unser zu Hause war. Wir waren sehr traurig aber auch froh, dass der Verkauf so gut geklappt hatte. Wir fuhren mit der Metro zurück zu unserer Unterkunft und außer Abendessen und einen kurzen Sprung in den Pool machten wir an diesem Abend nichts mehr.
Am nächsten Morgen liefen wir die nächste Einheit unseres Lauftrainings und frühstückten danach leckere Pfannkuchen. Danach spazierten wir ca. fünf Kilometer zu Fuß zu einem Freibad, dass auf einem Hügel im Park Parquemet, dem angeblich größten Park in Lateinamerika, liegt. Dort oben kann man schwimmen und hat dabei einen schönen Blick über die große Stadt. Nach zwei Stunden begaben wir uns schon wieder auf den Rückweg, da wir um 17 Uhr am Flughafen den kleinen Mietwagen für unsere letzte Woche in Chile abholen konnten. Wir holten unser Gepäck in unserer Unterkunft ab und fuhren schwer beladen mit der Metro und dem Bus zum Flughafen. Dort nahmen wir unser kleines Gefährt entgegen und steuerten unser nächstes Ziel an. Der große Jeffrey hätte die Garage für den Kleinwagen sein können.