Yuhuuuuu – ein Haus – ein ganzes Haus nur für uns! Mit einem gemütlichen Bett, das Bad neben dem Schlafzimmer, eine voll ausgestattete Küche, ein schöner Balkon und viel Platz- alles soooo schön – wir sind in Christchurch!
Das einzige, was nicht so mitgespielt hat, ist das Wetter. Es ist kühler geworden und regnet ab und zu. Naja was soll’s, gutes Wetter um in einer Stadt zu sein und wir blieben von Sonntag bis Sonntag.
Erstmal ankommen, umschauen, einkaufen und einrichten. Am Montagabend haben wir dann unseren letzten Ausflug mit dem Auto gemacht. Es ging nach Akaroa – eine Halbinsel an der Küste von Christchurch. Wir genossen die schöne Landschaft und das Nix, was es so kurz hinter Neuseelands zweitgrößter Stadt zu bestaunen gibt. Blaues Wasser, grüne Wiesen, blauer Himmel und einen schönen Sonnenuntergang.
Unser Plan Fish and Chips zum Sonnenuntergang ging jedoch leider nicht auf, da die Bude an diesem Montag geschlossen hatte. Wir mussten hungrig die kurvigen 75 km zurück nach Christchurch fahren. Zum Glück hatte die zweite Station, die wir dort gegen 22 Uhr ansteuerten, noch geöffnet und wir bekamen eine sehr leckere und große Portion Fisch and Chips.
Am Dienstag mussten wir uns von unserem lieb gewonnenen Auto – von Trixi verabschieden. Wir brachten sie zur Autovermietung am Flughafen und nutzten den Rückweg für eine Laufeinheit zurück in die Stadt.
Markus hatte diese Woche eingeplant, etwas liegengebliebene Arbeit zu erledigen, ich konnte mich vergnügen.
In Christchurch bebte 2010 und 2011 die Erde. Das erste Erdbeben 2010 war gegen 4:30 am Morgen und überraschte die Menschen im Schlaf. Es passierte zum Glück nichts gravierendes. Das zweite Erdbeben ein Jahr später war zur Mittagszeit, viele Menschen waren auf der Straße unterwegs, bei der Arbeit oder beim Einkaufen. Einige Gebäude wurden beschädigt andere völlig zerstört. Es starben 189 Menschen. In Christchurch war danach nichts mehr wie vorher. Noch heute sieht man an wenigen Stellen die Ausmaße der Zerstörung.
In einem Museum, dem Quake City wird anschaulich mit vielen Videos und Berichten von Personen, die das Erdbeben miterlebt haben, ein Eindruck des Geschehens vermittelt. Diese Geschichten gehen absolut unter die Haut. Ich meldete mich zum Schnuppern in einem Yoga Studio an und bummelte durch die City. Wir besuchten an einem Abend den botanischen Garten, der sehr nahe an unserem Häuschen liegt und ließen uns die Abendsonne auf den Bauch scheinen.
Am Mittwoch nahmen wir uns eine 30 km lange Wanderung an der Küste von Christchurch vor. Wir fuhren früh mit dem Bus 45 min raus aus der Stadt nach Sumner. Die ersten Kilometer gingen auf und ab an der Küste entlang. Die Landschaft war wie im Bilderbuch. Leider war es sehr windig und wir waren nicht warm genug angezogen. Die wenigen Neuseeländer, die wir trafen, gingen meist in T-Shirt und kurzen Hosen. Wir sind wohl noch nicht abgehärtet genug. Nach 3,5 Stunden verließen wir die geplante Route auf dem windigen Grat und liefen etwas an der windgeschützten Straße. Wir genossen einen Cappuccino mit Meerblick und marschierten zurück bis vor unsere Haustür.
So verging unsere Woche wie im Flug. Am Freitag besuchten wir den Street Food Markt am Cathedral Place. Dieser findet jede Woche vor der Kathedrale – oder dem, was davon übrig geblieben ist statt. Wir genehmigten uns ein Bierchen am Flussufer und gingen später in die Bar Smash Palace, wo schon reges Treiben herrschte. Wir landeten an einem Tisch mit Bauarbeitern, die Truppe war bunt gewürfelt mit Männern aus Schottland, Irland, Neuseeland und Australien. Es war lustig mit ihnen zu plaudern. Wobei es wirklich schwer war die verschiedenen Slangs zu verstehen. Mit der untergehenden Sonne wurde es 20:30 Uhr kühl und wir machten uns nicht ganz nüchtern auf den Heimweg. Wer schwankt hat mehr vom Weg.
Die letzten Tage hatten wir alle Campervermietungen in Christchurch gegooglet und versucht einen Camper für die letzten 10 Tage zu buchen. Vergebens, wir erhielten nur Absagen, alles ausgebucht. Da nahmen wir dann gerne das großzügige Angebot von Cam an – nicht nur in seinem Haus zu wohnen sondern auch noch seinen Camper zu fahren. Cam ist ein großartiger, großzügiger Mensch – mit einem sehr großen Herz! Thank you Cam!!!
Markus und ich holten am Samstag den Camper bei Freunden von Cam ab und bekamen eine ausführliche Einweisung. Dieser Wagen ist perfekt – voll ausgestattet und im Vergleich zu unserem geliebten Zelt ein Palast, auf kleinstem Raum ist alles zu finden, was man braucht.
Am Ende der Woche erwarteten wir Diana, eine gute Freundin von Markus, in Christchurch. Wir planten gemeinsam den Süden der Insel zu bereisen. Das war ein Wiedersehen! Diana ist um die halbe Welt geflogen, um uns zu besuchen und hatte schon auf eigene Faust ein paar Tage die Nordinsel erkundet.
Wir wurden reichlich beschenkt mit Umarmungen, Küsschen und bekamen auch noch coole Shirts und Schwarzbrot geschenkt. ? Wir hatten uns jede Menge zu erzählen und es war für uns spannend zu hören, was zuhause alles so passiert ist. Markus und ich hatten unsere gemeinsame Zeit schon grob vorgeplant, zusammen machten wir eine Einkaufsliste. Diana und Markus kümmerten sich um den Einkauf und wir füllten alle gemeinsam den Camper mit Leben.
Auf in den Süden!!!