Mount Cook

Auf der Südinsel haben wir als erstes gelernt, dass es wichtig ist, den Wetterbericht mit den Plänen für die nächsten Tage abzugleichen. Darum fuhren wir an diesem Nachmittag doch noch nicht zum Mount Cook Village, sondern blieben etwa 100 km davor in dem kleinen Örtchen Omarama. Dieser besteht quasi nur aus einer Kreuzung, mit ein paar Restaurants, einem Supermarkt, einer Tankstelle und einem Platz, wo kostenlos gecampt werden darf. Prima also investierten wir das gesparte Übernachtungsgeld in Bier und setzten uns an unseren Blog. Da das Netz in an der Westküste oft nicht vorhanden oder sehr schlecht ist hingen wir beim Schreiben etwas zurück.

Die Zeit verging mit schöner Bergkulisse hinter unserem Bier wie im Flug und schon bald nach dem Sonnenuntergang lagen wie im Zelt. Für den nächsten Vormittag war noch etwas Regen angesagt, aber mittags sollte es aufklaren. Wir fuhren Richtung Mount Cook und sagen schon aus der Ferne ein beeindruckendes Schauspiel aus Wolken, Regen und Sonne- begrüßt wurden wir schließlich von einem hammermässigen Regenbogen, der sich von Berg zu Berg über das Dorf spannte.

Wir frühstückten bei starkem Wind und Sprühregen am Campingplatz unweit des Startes unserer Wanderung in einer Schutzhütte- eigentlich ein Schutzhaus mit Waschbecken, Küchentresen zum kochen und vielen Tischen, wir waren nicht die einzigen, die sich dort aufwärmten.

Der Regen ließ langsam nach und die Wolken ließen etwas blauen Himmel durchblitzen. Wir platzierten unser Zelt, packten unsere Rucksäcke und auf ging’s Richtung Mueller Hütte. Es ging auf einem ganz gut zu gehendem Weg, anfangs auf Treppenstufen 1000 Höhenmetern rauf. Wirklich fantastisch, mit jedem Schritt wurde das Wetter besser. Es zwar sehr windig, aber sonnig und trocken. Nach etwas mehr als zwei Stunden in denen es hoch und höhere ging war unser Ziel in Sicht – die Mueller Hütte.

Von hier hatten wir einen Wahnsinnsblick auf die umliegenden Berge und die kleinste Spitze des Mount Cooks – es waren immer noch einige Wolken unterwegs, aber der Wind pustete sie recht schnell weiter. Wir machten eine gemütliche Mittagspause mit Sandwichs, quatschten mit den anderen Wanderern und machten uns bald wieder auf den den Weg zurück zum Campingplatz.

Im Dorf kann man für $2 ganze drei Minuten heiß duschen, das gönnten wir uns nach der Tour, bevor wir zufrieden und müde in unsere Schlafsäcke schlüpften. In dieser Nacht wurde es frisch, wir sind einmal wach geworden und haben uns unsere Jacken angezogen. Aus dem Schlafsack schaute nur noch die Nasenspitze raus, das war schön warm. Am Morgen sahen wir Frost auf dem Dach von unserem Auto – es ist wirklich kalt geworden in der Nacht. Das war wohl der Preis für den strahlend blauen Himmel an diesem Tag. Diesen Preis zahlten jedoch wir gerne.

Wir machten noch eine kleine Wanderung am Vormittag, den Hooker Valley Track, und verließen danach das Tal in Richtung Lake Tekapo. Das Wetter sollte am Nachmittag wieder schlechter werden – schnell weg ?

Niko Verfasst von: