Go to Wanaka

Auf den Rat der DOC Mitarbeiterin in Haast in der Touristeninformaiotn sind wir vor dem vorhergesagten Starkregen an der Westküste in den nächsten größeren Ort nach Wanaka „geflüchtet“. Zum Glück, denn später erfuhren wir, dass die einzige Durchgangsstraße der Westküste nach einem durch Regen verursachten Erdrutsch für ein paar Tage gesperrt war.

Auf dem letzten Wegstück in die Stadt machten wir uns an einem schönen Rastplatz einen Kaffee, da es uns morgens auf dem windingen Platz am Lake Wanaka, an dem wir übernachtet hatten, zu kalt war. In Wanaka angekommen reservierten wir uns für die Nacht auf einem Campingplatz eine Kabine mit Doppelbett und einem eigenen Kühlschrank 🙂 – da ein Ausläufer der Regenfront in der Nacht auch diesen Ort erreichen sollte. Wir waren schon am Vormittag am Campingplatz konnten jedoch noch nicht einchecken. Daher fuhren wir zu einem Picknickbereich am großen Lake Wanaka und frühstückten ausgiebig. Es war etwas windig, aber trocken. Gesellschaft leisteten uns einige neugierige Enten. 

Am Nachmittag setzte sich immer mehr die Sonne durch. Wir entschieden uns dazu, den Hausberg von Wanaka zu erklimmen, den ca. 1.200 Meter oberhalb der Stadt liegenden Roys Peak. Der Weg nach oben war gut begehbar, schön breit für viele Wanderer jedoch teilweise sehr steil und es war ziemlich windig. Die Aussicht war schon beim Anstieg atemberaubend. Tief unter uns lagen der große See und die Stadt. Zur anderen Seite sahen wir in der Ferne die schneebedeckten Berge der Neuseeländischen Alpen und das Regengebiet, vor dem wir geflohen waren.  Am Gipfel angekommen genossen wir die Aussicht und machten paar Fotos, bevor wir wieder zum Auto hinunterstiegen.

Zurück am Campingplatz setzte dann auch langsam der angekündigte Regen ein. Beim Einschlafen prasselte es auf das Dach unserer Unterkunft. Alles richtig gemacht!

Für die nächsten zwei Tage hatten wir uns eine moderate 2-Tages Wanderung vorgenommen. Es ging auf einem Parkplatz südlich von Wanaka los und zum unserem Ziel, der Meg Hütte, wo wir übernachten wollten, waren es nur sieben Kilometer. Das war auch gut so, denn der Roys Peak mit seinen über 1.000 Höhenmetern vom Vortag steckte uns noch in den Knochen. Außerdem war es überraschend sonnig, es gab keinen Schatten und es war entsprechend sehr warm – eindeutig ein Luxusproblem 😉

Wir kamen am frühen Nachmittag an der Hütte an und entspannten für den Rest des Tages. Die Hütte war leer, aber es waren zwei Mountainbikes hinter ihr abgestellt. Sie gehörten zwei älteren Herren aus Neuseeland, die wir später trafen und die eine Radtour mit einer Wanderung verbunden hatten. Wir warfen zunächst einen Blick in das Buch, das in jeder Hütte liegt und in das sich jeder Besucher eintragen soll. Hier wird der Name, das Datum, der Ausgangspunkt der Wanderung und die Länge des Aufenthalts vermerkt. Außerdem kann man noch einen Kommentar zum Wetter und etwas Auffälliges reinschreiben. In diesem Buch stand mehrmals „Ratten“ und „Rucksäcke in der Nacht sicher an die Haken an der Decke hängen“. Dann waren wir wohl doch nicht so alleine wie gewünscht. Das kann ja was geben, aber wir dachten besser als die Sandflys (Sandmücken), die besonders auf der Südinsel auch tagsüber über die Menschen herfallen und Sticke hinterlassen, die mindestens 10 Tag heftig jucken.

In der Hütte gab es einen Kamin, jedoch leider kein Feuerholz, dafür aber zwei Sägen und jede Menge abgestorbene und sehr trockene Bäume vor der Hütte. Somit hatten wir gleich mal was zu tun. Wir sägten also ein paar dicke und dünne Äste ab und die Hüttenromantik vor dem Kamin war gerettet.

Am frühen Abend erkundeten wir noch etwas die Gegend, bevor die Sonne hinter den Bergen verschwand und es kalt wurde. Es war also an der Zeit, den Kamin anzufachen. Wir tranken noch einen Tee und wärmten uns am Feuer auf, bevor wir schlafen gingen. Nachts hörten wir es tatsächlich Rascheln und am nächsten Morgen lag ein Geschirrtuch auf dem Boden, das wir aufgehängt hatten. Wir haben zwar keine Ratten gesehen, aber irgendwelche Tiere waren in der Hütte. Zum Glück waren wir auf der Hut und hatten unsere Rucksäcke gesichert. 

Am nächsten Morgen schliefen wir aus und nach unserem Frühstück wanderten wir die sieben Kilometer diesmal abwärts zurück zum Auto. Es fing auf dem Weg leicht an zu regnen, aber es blieb warm. Egal, es war nicht mehr weit und am Auto angekommen machten uns auf zum unserem nächsten Ziel, den Mount Cook, dem höchsten Berg Neuseelands.

Markus Verfasst von: