Wellington – die windigste Stadt der Welt

Uns blieben bis zur Überfahrt auf die Südinsel noch zwei Nächte, die wir in Wellington verbringen wollten. In dieser Stadt fuhr zudem die Fähre, die uns auf die Südinsel bringen solte ab. Die erste Nacht verbrachten wir auf einem etwas außerhalb gelegenen Campingplatz, da es in der Stadt selbst keinen gibt. Nachdem wir unser Zelt aufgebaut hatten, fuhren wir am Nachmittag mit dem Bus in die City. Die Sonne schien vom blauen Himmel und wir zogen los Richtung Hafen und Meer und gönnten uns an der schönen Uferpromenade erstmal Bier und Wein.

Ein einer Stelle wurde eine Slack Line gespannt und ein mutiger junger Bursche balancierte gekonnt übers Hafenbecken. An einer anderen Stelle beobachteten wir, wie eine alte Eisenbahnschwelle an der Kaimauer als ca. 4 Meter hohes Sprungbrett in das Wasser genutzt wurde. Da wollten wir auch herunter springen! Leider hatten wir keine Badeklamotten an, aber morgen ist ja auch noch ein Tag…

Nach dem Sonnenuntergang wurde es am Wasser zu kühl und wir zogen los zur Cuba Street – es war Freitagabend und dort gibt es etliche Kneipen und Restaurants. Wir suchten uns eine gemütliche Bar mit dem Namen „dirty loundry“ und mischten uns unter das Nachtvolk. Da wir am Nachmittag ein Plakat gesehen haben, das ein Feuerwerk am Hafen zum chinesischen Neujahr angekündigt hat, machten wir uns rechtzeitig wieder auf den Weg zum Hafen. Wir genossen das tolle Feuerwerk und nahmen den Bus um 22:30 Uhr zurück zum Campingplatz. Das war ein toller Tag und Wellington gefiel uns beiden sehr!

Am nächsten Morgen packten wir unser Zelt ein und frühstückten auf dem Weg zum Hostel nach Wellington an einer weiten Bucht mit Blick auf die Stadt. Da wir erst um 14 Uhr einchecken konnten, fuhren wir zunächst zum Mount Victoria, einem Aussichtspunkt hoch über der Stadt. Die letzten Höhenmeter gingen wir zu Fuß und oben angekommen, lag uns die Stadt zu Füßen – ein wundervoller Ausblick!

Pünktlich machten wir uns auf dem Weg zum Hostel und bezogen unser Zimmer. Die Hygiene innerhalb der Unterkunft ließ sehr zu wünschen übrig, das einzig saubere waren unser Bettzeug und die Handtücher. Immerhin… Die Bäder und insbesondere die große Gemeinschaftsküche hatten eine Grundreinigung notwendig. Aber egal, wir wollten hier nur schlafen und mussten am nächsten Morgen sowieso um halb 5 abhauen, da unsere Fähre um 6 Uhr abfuhr. Nachmittags gingen wir wieder in die Stadt, diesmal hatten wir unsere Badeklamotten dabei, um den Sprung zu wagen. Am Wasser angekommen zögerten wir etwas, da es ziemlich kalt war. Aber schließlich überwanden wir uns, schwammen eine Runde mitten in der Stadt und sprangen von der Eisenbahnschwelle. Darauf genehmigten wir uns ein Bier in einem Park, bevor wir zurück in unser schmuddeliges Hostel „die Absteige“ gingen.

Am nächsten Morgen klingelte der Wecker wegen der Fähre sehr früh. Wir gingen schnell zum Auto und standen um 4:45 Uhr in der Schlange zur Fähre. Am Schalter wurde unsere Fahrkarte kontrolliert und eine Hinweistafel kündigte eine ruhige See an. Nachdem alle an Bord waren, legte das große Schiff überpünktlich kurz vor 6 Uhr zur 4,5 stündigen Überfahrt über die Cookstraße nach Picton auf der Südinsel ab. Da es kalt war, setzten wir uns zunächst drinnen auf gemütliche Sitze. Zum Sonnenaufgang gingen wir nach draußen und machten ein paar Fotos – es war wunderschön! Es war aber immer noch kalt und wir gingen wieder rein, um etwas zu frühstücken. Nach ein paar Stunden Fahrt erreichten wir die Marlborough Sounds, einen Meeresarm, der weit ins Land reicht, und rechts und links der Fähre waren hohe Berge. Pünktlich um halb 10 fuhren wir die Rampe hinunter und waren auf der Südinsel. Hier in Picton hatten wir uns um 10 Uhr mit Melly und Sebastian verabredet, mit denen wir zwei Tage verbringen wollten.

Markus Verfasst von: