Unsere Route führte uns durch die berühmte Weinregion der Nordinsel nach Martinbourough. Hier verbrachten wir die Nacht auf dem Campingplatz. Direkt hinter unserem Zelt begannen die Weinberge, diese umgeben den kleinen gemütlichen Ort in alle Richtungen.
Wir spazierten durchs Zentrum vorbei an einladenden Weinstuben und kleinen Läden mit Souvenirs, Wein und lokalen Köstlichkeiten. Der im Schachbrettmuster angelegte Ort ist klein und verschlafen. Über einen von Olivenbäumen gesäumten Weg machten wir uns auf den Rückweg zum Campingplatz.
Zum ersten Mal seit unserer Ankunft in Neuseeland legten wir uns an diesem Abend leckere Steaks auf den BBQ und schlemmten, was das Zeug hielt. In dieser Nacht wurde es kalt – zum ersten Mal einstellige Temperaturen, darum verschwanden wir bald in unserem Zelt und kuschelten uns in unsere Schlafsäcke.
An dieser Stelle mal ein großes Dankeschön an meine lieben Felix Kollegen, die mir zum Abschied meinen flauschigen Schlafsack finanziert haben. Ich friere nie – nicht im Himalaya und auch nicht in den Weinbergen! Thank You!
Am nächsten Morgen starteten wir nach dem Frühstück bei blauem Himmel und Sonnenschein in Richtung Cape Palliser. Unseren ersten Halt machten wir bei den Pinnacles, das sind felsige Klippen, die links der Cape Palliser Road aufragen. Rechts der kilometerlangen Straße sahen wir die schwarzen Lavasandstrände und das türkisblaue Meer. Wir wanderten etwa 40 Minuten stetig aufwärts, bis wir den Aussichtspunkt mit direktem Blick auf die Pinnacles erreichten.
Abwärts ging es deutlich schneller, allerdings mussten wir mal wieder Schotter und Geröllpisten passieren. Vom Wandern hatten wir für diesen Tag erstmal genug. Unser Auto brachte uns zur nächsten Attraktion, die Robbenkolonien, die sich am Aufzuchtsplatz am südlichen Zipfel der Nordinsel tummelten. Wir hofften Robben zu Gesicht zu bekommen und waren sehr überrascht, als sich an der beschriebenen Stelle gleich hunderte Robben tummelten. Die Tierchen leben am Meer und zwischen den Felsen an der Küste, sie sonnten sich, schwammen und die Jungtiere tollten umher. Wir beobachteten das Treiben voller Begeisterung, die Robben blieben von uns völlig unbeeindruckt. Außer uns waren nur zwei weitere Touristen an diesem Ort.
Weiter ging es zum Cape Palliser Leuchtturm. Von hier kann man bei klarer Sicht die Südinsel sehen. Wir hatten immer noch blauen Himmel und super Sonnenschein, der Wettergott meint es wirklich sehr gut mit uns. Der Leuchtturm ist auch gleichzeitig der Endpunkt der Straße, also ging es zurück und wir durften die atemberaubende Kulisse nochmals genießen.
Unseren Mittagsstopp machten wir am Strand und beobachteten ein paar Surfer in den hohen Wellen. Als die Herren aus dem Wasser stiegen sahen wir, dass sie alle schon etwas älter sind, Respeckt. Wir spazierten am Wasser und hielten die Füße in das kalte Meer. Obwohl Markus mich gewarnt hatte, erwischte mich eine größere Welle und verpaßte mir einen nassen Hosenboden.
Wir fuhren weiter Richtung Wellington und schlugen unser Nachtlager im Kaitoke Regionalpark vor den Toren der Stadt auf. Hier gibt es einen großen Natur-Campingplatz mit einer einfachen Grundausstattung: Toiletten, Waschbecken und BBQ – dafür wenige Touristen und einige Wochenendausflüger aus Wellington.
Am Morgen absolvierten wir eine 40 min. Crosslaufrunde und wurden anschließend beim Zeltabbau von Stechfliegen an den Füßen attackiert – davon hatten wir noch tagelang Juckreiz. Nachdem alles im Auto verstaut war, frühstückten wir und machten uns auf den Weg nach Wellington.