Die Stadt Napier an der Ostküste der Nordinsel war unser nächstes Ziel. Napier wurde bei einem Erdbeben in den 30ern Jahren nahezu dem Erdboden gleichgemacht und danach einheitlich im damals angesagten Stil des Art Deco wieder aufgebaut. Dieser Ort versprüht heute den Charme längst vergangener Tage, wenn man durch die Straßen mit den schönen Fassaden schlendert. Die Region um die Stadt herum heißt Hawke’s Bay und ist in Neuseeland auch für seine Weine bekannt.
Für die zwei Nächte in Napier haben wir uns nach 12 Nächten im Zelt mal wieder ein Doppelzimmer mit einem richtigen Bett gegönnt. Das Hostel liegt im Stadtzentrum unweit des Meers in einem der schönen Art Deco Häuser. Die Flure sind mit schweren roten Teppichen belegt und an den hohen Decke gibt es allerhand Stuck. Eine große Wohnküche mit einer gemütlichen Kaminecke und einen Klavier runden das Angebot des Hostels ab. Tatsächlich wirkte dies alles für ein Backpacker Hostel viel zu großzügig und zu vornehm, aber auch schon ein bisschen in die Jahre gekommen. Wir kochten uns noch ein leckeres Abendessen und genossen die Nacht im weichen Bett.
Am nächsten Morgen frühstückten wir in der Sonne auf dem Balkon mit Blick auf das Meer. Den restlichen Vormittag musste ich leider arbeiten. Niko schaute sich etwas in der Stadt um und ging schwimmen. Nachmittags machten wir eine kleine Tour mit unserem Auto und hielten zunächst an einer Winzerei mit Restaurant. Wir machten ein paar Fotos und fuhren weiter. Niko ließ es sich nicht nehmen, auf dem Rückweg noch eine Tüte voll mit Äpfeln auf einer Plantage zu stibitzen, bevor wir zum Sonnenuntergang zu einem Aussichtspunkt oberhalb der Stadt fuhren. Im Abendlicht beobachteten wir von dort das Anlegemanöver eines großen Schiffes im tief unter uns liegenden Hafen. Das war eine echte Millimeterarbeit der Lotsenboote, die den riesigen Kahn in die richtige Position schoben.
In der Nacht ist es abgekühlt, nach der langen Hitzeperiode mit Temperaturen um die 30 °C war es mit nunmehr 18 °C deutlich kühler, ganz angenehm. An diesem zweiten Morgen drehten wir noch eine Joggingrunde am Meer, bevor wir uns auf den Weg nach Taupo machten.
