Coromandel Peninsula

Nach dem „Wildcamping“ mit den Maori-Familien und einer Frühstückspause an der Küste im Ort Thames, fuhren wir auf einer wahnsinnig schönen Küstenstraße Richtung Coromandel. Diesmal waren wir früh dran, wir checkten schon vormittags auf einem Campingplatz mit großzügig ausgestatteten Küche ein und bereiteten ein paar Mahlzeiten für die geplante 2-Tages-Wanderung vor. Nachmittags schnappten wir uns die für uns als Campinggäste kostenlosen Mountainbikes und fuhren vorbei an Austernfarmen etwas die Küste entlang.

Am nächsten Morgen brachen wir zeitig auf und nach ca. 90 minütiger Fahrt auf immer schlechter werdenden sehr kurvigen Straßen und am Ende auf Schotterpisten, kamen wir gegen 10 Uhr morgens an dem wunderschönen Campingplatz Stony Bay an der Ostküste der Coromandel Halbinsel an. Dort war der Startpunkt des Coromandel Walkways, den wir uns als nächstes vorgenommen hatten.

Wir packten unsere Rucksäcke und bei wunderschönem Wetter ging es los. Der Weg führte durch einen Wald an der felsigen Küste entlang und weit unten schimmerte der tiefblaue Ozean. Für neuseeländische Verhältnisse herrschte auf dem Track reges Treiben. Außer uns waren auch einige andere Grüppchen unterwegs.

Nach etwa 2 Stunden Gehzeit sahen wir auf einem Schild, dass unser Ziel, der Campingplatz an der Fletcher Bay, nur noch 90 Minuten entfernt sei. Wie kann das denn sein? Laut unserem Wanderführer ist die Strecke 20 Kilometer lang und das ist ja schlecht in 3,5 Stunden zu schaffen. Wir warfen einen Blick auf das Navigationssystems unseres Handys und die Fletcher Bay war wirklich nicht mehr weit entfernt.

Diese Wanderung war insgesamt 20 Kilometer lang und nicht wie von uns vermutet 20 Kilometer pro Tag. Später schauten wir nochmal im den Wanderführer sahen, dass wir die Angaben falsch interpretiert hatten –  man kann es wirklich so oder so verstehen. Aber egal! Wir überlegten, den Weg am selben Tag wieder zurück zu gehen und sahen das nicht notwendige Mitnehmen des Zeltes und der Verpflegung als Training für die kommenden Wanderungen 😉 Nach weiteren wunderschönen Kilometern erreichten wir Fletchers Bay und stürzten uns erstmal ins kalte Meer, bevor wir uns für den Rückweg stärkten.

Zurück wollten wir einen anderen, etwas kürzeren Weg gehen, der aber über einen 540 Meter hohen Berg führte. Dieser Pfad ist als Mountainbike Strecke ausgewiesen. Der Anstieg war wirklich mehr als hart. Es ging bei starkem Seitenwind auf einem Grat steil über eine Wiese bergauf. Einen erkennbaren Pfad gab es die meiste Zeit nicht. Ich würde gerne die Person sehen, die hier mit dem Mountainbike hochfährt. Zum unserem Glück zogen Wolken auf und wir waren nicht der prallen Sonne ausgesetzt. Der Ausblick auf den tief unter uns liegenden Ozean entschädigte alle Strapazen und erschöpft erreichten wir den höchsten Punkt des heutigen Tages. Danach ging es steil bergab, wir erholten uns an einem Bächlein von den Höhenmetern und bereiteten uns einen Kaffee zu, wir hatten ja alles dabei. Danach ging es  zurück zu unserem Auto.

Da die Wolken immer dunkler wurden, entschieden wir uns, nicht auf Campingplatz Stony Bay zu übernachten, sondern zum nächsten Campingplatz in der Waikawau Bay weiter südlich zu fahren. Die Fahrt über die holprigen Schotterpiste dauerte nochmals eine Stunde und wir schafften es rechtzeitig, unser Zelt aufzubauen und kurz am schönen langen Sandstrand vorbei zu schauen, bevor leichter Nieselregen und sehr starker Wind aufkamen. Ein Zelt in der Nähe brach deshalb bei einsetzender Dunkelheit komplett zusammen und die armen Besitzer mussten es abbauen. Unser kleines Zelt aber hielt dem Wind zum Glück stand und wir konnten entspannt einschlafen. Am Morgen spazierten wir nochmals zum Strand und setzten anschließend unsere Reise zum nächsten Wanderziel fort. 

Markus Verfasst von: