Füße hoch in Vang Vieng

Unsere Fahrt ins nächste Ziel Vang Vieng startete in Luang Prabang mit drei Stunden Verspätung statt um 11 Uhr erst um 14 Uhr. Angeblich war der von uns am Vortag gebuchte Bus kaputt – wir vermuten, er war nicht ausgebucht. Wir vertrieben uns die Zeit damit, den Blog weiter zu schreiben und wir aßen in der Nähe des Busbahnhofs zu Mittag.

Als es endlich losging, kurvten wir zunächst stundenlang im Bergland durch eine sehr schöne Landschaft immer auf und ab. An vielen Stellen sahen wir die Bauarbeiten an der Hochgeschwindigkeitsbahnlinie, die die Chinesen derzeit von der laotischen Grenze bis in die Hauptstadt Vientiane bauen. Irgendwann soll die Strecke sogar bis nach Singapur verlängert werden. Den Großteil der Baukosten trägt China und Laos hat sich für seinen Anteil hoch bei den Chinesen verschuldet, erhofft sich aber wirtschaftliche Impulse, sobald die ersten Züge fahren. Die Strassen werden von den vielen chinesischen Trucks kaputt gefahren, eine Ausbesserung findet zur Zeit nicht statt.

Unser Bus benötigte für die 250 Kilometer etwa 8 Stunden und somit erreichten wir Vang Vieng erst nach 22 Uhr. Unsere Unterkunft konnten wir von der Haltestelle in 15 Minuten zu Fuß erreichen. Wir haben uns diesmal ein etwas nobleres Hotel in einer schönen Lage am Fluß und mit großem Pool gegönnt, in dem wir am nächsten Morgen vor dem Frühstück gleich einige Bahnen zogen. WIr genossen es, zum ersten Mal seit drei Monaten in dem 25 Meter langen Becken richtig schwimmen zu können und hatten dabei auch noch einen super Ausblick auf die Berge in der Umgebung.

Für diesen Tag haben wir uns vorgenommen, zu einem Aussichtspunkt zu wandern, der einige Kilometer entfernt auf einem der hohen und steilen Berge liegt. Wir machten zunächst einen kleinen Bogen über den Busbahnhof, um unsere Weiterreise am nächsten Tag zu organisieren. Danach begann unsere Wanderung endlich. Es ging zunächst über einen schmalen Pfad an einem kleinen Fluß entlang, den wir mit einem großen Schritt überspringen mussten. Danach verlor sich unser Weg irgendwie in den abgeernteten Reisfeldern und wir versuchten, möglichst direkt auf unser Ziel zuzugehen, das wir in einiger Entfernung sahen. Eigentlich gab es keinen Weg mehr und wir mussten uns einen suchen, dabei mussten wir einen tiefen Wassergraben über eine schmale Holzlatte und eine morsche Brücke überqueren, um zu einer Straße zu gelangen, auf der es weiter in die richtige Richtung ging. Als letztes Hindernis galt es einen zwei Meter hohen Zaun zu überwinden.

Am Fuße des Berges angekommen, bezahlten wir die umgerechnet ein Euro Eintritt und der Aufstieg konnte beginnen. Wir spazierten durch einen schönen Wald bergauf und nach ca. 40 Minuten gabelte sich der Weg. Links ging es auf den unteren und rechts auf den oberen Aussichtspunkt. Wir gingen zunächst nach links. Auf den letzten Metern mussten wir unsere Hände zur Hilfe nehmen, da es sehr steil wurde. Zum Glück gab es Seile und ein aus Bambus gebautes Geländer, an dem wir uns festhalten konnten. Oben angekommen wurden in einer kleinen Bambushütte kalte Getränke verkauft, wir konnten nicht widerstehen und genossen eine Cola.

Die Aussicht weit über Vang Vieng hinaus war wirklich phantastisch und wir verweilten hier eine halbe Stunde in einer Rasthütte, bevor wir die obere Aussicht in Angriff nahmen, die laut Schild nur 400 Meter entfernt sein sollte. Diese 400 Meter hatten es in sich, es ging steil hoch und wir mühten uns Schritt für Schritt nach oben. Fast hätten wir aufgegeben, aber 35 Minuten später waren wir oben und außer uns war niemand auf diesem höchsten Punkt! Auch hier genossen wir eine Weile die noch phantastischere Fernsicht.

Nach und nach erreichten weitere Gipfelstürmer die Aussichtsplattform und für uns war es an der Zeit, wieder hinunter zu steigen, da wir abends noch die letzten Sonnenstrahlen am Pool genießen wollten.

Am Abend schlenderten wir noch etwas durch das ziemlich touristische Vang Vieg mit vielen Gästehäusern, Restaurants uns Kneipen. Bis Anfang der 2000er Jahre war Vang Vieng die absolute Feierhochburg in Laos und es gab jede Nacht wilde Elektroparties, bis die Regierung diesem einen Riegel verschob, da auch viele illegale Substanzen konsumiert wurden.

Heute hat sich die Stadt mit vielen Outdooraktivitäten für die Touristen wie Wandern, Klettern oder Kajak fahren neu erfunden. Wir genehmigten uns ein Laobeer in einer der Kneipen, bevor wir zurück ins Hotel gingen. Am nächsten Tag ging es für uns dann mittags weiter nach Thakhek.

Markus Verfasst von: