Abkühlung am Inle See

Noch vor dem Sonnenaufgang kamen wir in Shwenyaung an, der Bus brachte uns auf holprigen, kurvigen Straßen in die Hügel dieser Region auf 900 Metern Höhe. Die Zeit verging wie im Flug, wir waren müde von den Erlebnissen der letzten Tage und genossen es, uns im Bus fahren zu lassen. Am Inle See erwartete uns ein etwas frischeres Klima – zum ersten Mal seit einigen Wochen, dass das Thermometer weniger als 25 Grad anzeigte – auch mal angenehm.

Ein Sammeltaxi brachte uns zum Hotel, wo wir bereits um 6:00 Uhr einchecken durften. Prima, so konnten wir uns frisch machen und noch etwas schlafen. Am späten Vormittag gingen wir frühstücken und liehen uns zwei klapprige Fahrräder.

Markus Weg führt nach dem Frühstück zurück zum Hotel, er musste arbeiten. Ich machte mich auf den Weg zum See und radelte ein paar Kilometer, um mir die Gegend schon mal anzuschauen. Der Streifen um den See ist dicht besiedelt, so dass mir der Blick auf den See meist verwehrt blieb. Ich stieg auf einen Hügel mit einer, wie sollte es auch anders sein, Pagode auf dem Gipfel. Von hier konnte ich den See zum ersten Mal gut sehen. Auf dem Rückweg sah ich eine Herde Wasserbüffel, die gerade per Boot zusammen getrieben wurde.

Am späten Nachmittag machten wir uns gemeinsam auf den Weg zu einem Weingut, was in diesem Land eine Besonderheit ist, der Winzer stammt aus Frankreich. Das Gut liegt ganz idyllisch an einem Hang und wir trafen pünktlich zum Sonnenuntergang ein. Es herrschte schon reger Betrieb, wir fanden zum Glück noch einen schönen Platz an einem ausrangierten Weinfass und bestellten uns eine Flasche Rosè. Der Wein war überraschend gut und der Sonnenuntergang famos! Etwas angeheitert radelten wir zurück ins Dorf und trafen dort unseren Freund Francis aus Hongkong zum Abendessen.

Unser letztes Abenteuer am Inle See war eine Bootsfahrt zu den Dörfern auf dem Wasser. Wir bestaunten, dass Leben im und am See, sahen die auf Stelzen gebauten Häuser und wurden ein bisschen wie bei einer Kaffeefahrt von Station zu Station gefahren. Dabei sahen wir die Handwerkskunst einer Silberschmiede, die Papierherstellung für bunte Schirme, eine Weberei, in der das Lotusgras zu schönen Stoffen wurde und eine Station, an der Zigaretten gedreht wurden. Die Zigaretten hatten verschiedensten Aromen wie Banane, Anis oder auch Minze – bei den Minzzigaretten musste ich meine liebe Kollegin Kristin denken, also in Myanmar gibt sie noch ne Weile. Wir besuchten eine große goldene Pagode und ein Kloster mit schönen aus Holz geschnitzten und verzierten Buddhas. All das ist auf Stelzen in den Inle See gebaut und nur auf dem Wasser zu erreichen. Wir waren überrascht, wie groß die Häuser sind und wie viele Menschen dort leben.

Wir fuhren vorbei an Fischern, die ihr Paddel mit dem Bein bedienten, um beide Hände frei bezutzen zu können, um zum Beispiel die Netze einzuholen. Wir querten Kilometer lange Tomatenplantagen und sahen Boote, die voll beladen mit Tomaten unterwegs waren. Wir hatten uns gemeinsam mit Francis ein privates Boot gemietet und so konnten wir selber bestimmen, wie lange wir uns wo aufhalten wollten. Das war ein spannender Ausflug, wir sind begeistert vom Leben im, am und auf dem Wasser des Inle Sees.

Zurück an Land genossen wir ein gemeinsames Abschiedsessen, bei dem Francis uns zeigte, wie man richtig mit Stäbchen isst – das ist wirklich schwer! Am späten Nachmittag stiegen Markus und ich in den Bus, der uns über Nacht in das 700 km entfernte Hpa-an brachte.

Niko Verfasst von:

2 Kommentare

  1. Kristin
    17. Dezember 2018

    Ach wie schön, dass du an mich gedacht hast! ? Sehr schöne Fotos! Ganz viele liebe Grüße aus dem Sauerland!!

    • Niko
      19. Dezember 2018

      Danke ? ich denke so oft an dich/euch. Ganz liebe Grüße an das gesammte Felix Team!

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