Hpa-an letzter Stopp in Myanmar

Die Busfahrt über Nacht vom Inle See nach Hpa-an dauerte 15 Stunden. Die ersten Kilometer dauerten ewig, da wir hier und da noch Personen und Güter eingesammelt haben und dann hielten wir noch für die obligatorische Pause zum Abendessen. Im Bus war es für mich zwar etwas eng, aber ansonsten waren die Sitze relativ bequem, so dass wir gut schlafen konnten. Auf den letzten Kilometern war es draußen schon wieder hell und wir haben die schöne Landschaft im Morgengrauen betrachtet. Die Region ist topfeben und daraus ragen an vielen Stellen sehr steile bewaldete Berge auf. Der Bus stoppte zum Glück nur ca. 500 Meter von unserem Hostel entfernt und wir konnten den Rest laufen. Obwohl es noch keine 8 Uhr war, konnten wir recht bald in unser Zimmer einchecken.

Wir mieteten uns wieder ein Moped, um die Umgebung zu erkunden. Für weniger als 5 Euro mieteten wir mit Abstand das beste Bike, das wir bis jetzt hatten. Von der Gangschaltung bis zur Tankanzeige funktionierte alles wunderbar. Den Vormittag nutzten wir zu einem Ausflug in eine Höhle. Die Kawgun Höhle zählt zu den schönsten Höhlen Myanmars, das Merkmal dieser Höhle sind die winzigen Buddhas, die zu zigtausenden in die Wand und die Decke gemeißelt sind.

Nachmittags fuhren wir an den Fuß des höchsten Berges der Umgebung, um vom Gipfel den Sonnenuntergang zu sehen. Zunächst ging es durch den Lumbini Garten. Dort stehen auch wieder tausende Buddhastatuen – die Burmesen können anscheinend nicht genug davon bekommen. Die 600 Meter Höhenunterschied zum Gipfel bewältigten wir hauptsächlich über unterschiedlich hohe und lange Treppenstufen, das war zudem wegen der Hitze wirklich sehr anstrengend. Aber der Blick über die Ebene und die daraus aufragenden Berge wurde von Meter zu Meter genialer und alle Anstrengung wurde dadurch belohnt. Wir benötigten insgesamt zwei Stunden für den Aufstieg zur Pagode und zum Kloster.

Oben angekommen fanden wir uns leider auf einer Baustelle wieder. Es sah danach aus, als ob eine neue Aussichtsplattform gebaut werden soll. Wir hatten über Hpa-an und den anliegenden Fluss einen super Blick Richtung Sonne, leider schoben sich ein paar Wolken dazwischen. Trotzdem war es wunderschön. Wir gingen zu einer Terrasse mit Bänken und dachten, hier die Aussicht genießen zu können. Sobald wir uns hingesetzt hatten, kam eine Affenhorde, die es auf den Inhalt unseres Rucksacks abgesehen hatte. Wir versuchten, die Bande heldenhaft mit einem Stock und unseren Schuhen in Schach zu halten, mussten uns aber letztendlich zurückziehen.

Da die Sonne komplett hinter den Wolken verschwand, machten wir uns auf den Rückweg, um noch möglichst lange Licht zu haben und um den teilweise etwas kniffligen Weg wieder hinunter zu gehen. Beim Abstieg bemerkten wir, wie unglaublich viele Stufen wir hinauf gegangen sind. Nach der Hälfte des Weges wurde es dunkel und wir schalteten unsere Stirnlampen an. Eine Stunde später erreichten wir erschöpft, hungrig und gut gelaunt unser Moped und fuhren die 15 Kilometer nach Hpa-an zurück. Wir verprassten unsere letzten Kyat bei einem leckeren Abendessen und einem Bier, ein zweites gewannen wir wieder.

Markus Verfasst von: