Monywa – zu Buddhas Füßen

Unsere Route führte uns 177 km auf sehr gut zu befahrenen Straße ans östliche Ufer des Chinwind zu einem der größten stehenden Buddhas der Welt nach Monywa.

Bei unserem Start in Bagan säumten Tempel und Pagoden den Weg, später fuhren wir vorbei an Bananenplantagen und überquerten den Irrawaddy Fluss. In dieser Gegend werden Melonen angebaut, alle erdenklichen Melonenarten wurden am Straßenrand angeboten.

Da wir mit unserem Moped und den Gepflogenheiten auf den Straßen Myanmars immer vertrauter wurden, konnten wir die Kilometer relativ flüssig fahren. Wie schon berichtet wird rechts gefahren, viele Fahrzeuge haben das Lenkrad aber noch auf der rechten Seite, weil bis vor etwa sieben Jahren noch Linksverkehr herrschte. Ein Fahrer, der rechts sitzt, sieht beim Ansetzen zum Überholen quasi nichts, das macht es, sagen wir mal „interessant“. Wir mussten oft erst ausloten, wo der Fahrer in einem Auto oder Bus eigentlich sitzt. Mehr als einmal habe ich geglaubt der Fahrer schläft, telefoniert oder schaut in die falsche Richtung – jedes mal hatte ich den Beifahrer im Visier.

Gehupt wird viel (nicht so viel wie in Indien). Es gibt verschiedenste Gründe um zu hupen: Achtung hier komme ich! Ok, ich habe dich gesehen! Fahr du! Ich fahre! Danke! Außerdem wird vor Kurven und Steigungen gehupt, manchmal sitzen auch Kinder vorne und hupen zum Zeitvertreib – oder es wird gehupt, weil die Freude groß ist, zwei Weiße auf einem Moped zu sehen. Soweit zu mindestens unsere Interpretation zum Hupen.

Schon über 5 km vor unserer Ankunft bei der Thanboddhay Pagoda sahen wir den überdimensionalen Buddha über den Hügeln von Monywa thronen. Unglaublich! Wir fuhren eine wenig befahrene Straße durch Felder und glaubten jeden Moment anzukommen, es zog sich aber noch eine ganze Weile, die ganze Zeit hatte der große Buddha uns im Blick. Zu Füßen des stehenden Buddha entdeckten wir aus der Nähe einen sehr großen liegenden Buddha und an einer überdimensionalen sitzenden Version wird gerade gearbeitet. In der Umgebung sitzen und stehen über 580000 Buddha Statuen auf Plätzen und am Wegesrand.

Schließlich standen wir vor dem wirklich riesigen Buddha, er wurde 1991 fertig gestellt und ist 116 m hoch – unglaublich! Die liegende Version zu seinen Füßen misst 90 m und ist 20 m hoch. Vielleicht entdeckt ihr uns auf den Bildern. 

Im großen Stehenden Buddha wird auf unzähligen Wandmalereien und Gemälden die Lebensgeschichte von Buddha erzählt, dazu kommen über 9000 kleine Buddhas die jedes der Stockwerke im Bauch des überdimensionalen Buddhas zieren. Es ist möglich, die 36 Stockwerke bis zu einer Aussichtsplattform hoch zu laufen. Ich hatte nach 10 Stockwerken keine Puste und keine Lust mehr – zum Glück, denn später erfuhren wir, dass die Plattform nicht geöffnet hatte. Den liegenden Buddha umrundeten wir und genossen die schöne Aussicht über die Stadt, die Umgebung ist von unzähligen Pagoden und Buddhas gesäumt. 

Von den vielen Buddhas und der Fahrt waren wir ziemlich erschöpft und außerdem hungrig. Wir machten uns auf dem Weg zum Hotel. Wir hatten in einem edlen Resort ein low Budget Zimmer für 19 Euro die Nacht gebucht. Wir fanden eine schicke Anlage vor und wurden mit einem Caddy über das Gelände bis zu unserm Zimmer gebracht, alles sehr hübsch.

Das Zimmer lag am Rand des Geländes in einem Gebäude, in dem auch die Angestellten und die Wäscherei untergebracht sind. Egal – das Resort war toll, mit Pool, Fitnessstudio direkt an einem See gelegen. Wir brachten unseren Rucksack ins Zimmer und machten uns auf zum schönen Pool, um in den Sonnenuntergang zu schwimmen. Zurück im Zimmer stellen wir fest, dass alles voller Mäusekötel war, der Boden, die Kabelkanäle, die Fensterbank und sogar die Bettdecke – iii.

Wir informierten das Hotelpersonal und nach einer langen Diskussion, bei der Markus sich dezent im Hintergrund hielt, wurde uns ein anderes Zimmer angeboten, welches eine Kategorie besser war, das nahmen wir ohne zu zögern. 🙂

Am Abend machten wir einen Spaziergang um den See zu einer Pagode und stießen auf eine bunt beleuchtete Fußgängerbrücke – wir zahlten etwas Eintritt und bewunderten die bunt leuchtenden etwas kitschig Figuren, äähh sehr romantisch. Zur Beruhigung nach diesem Lichterflasch genehmigten wir uns ein hopfenhaltiges Getränk und gewannen noch ein zweites, das war dann wohl auch nötig.

Morgens standen wir extra pünktlich auf, um das Fitnessstudio und anschließend noch mal den Pool zu nutzen. Bei einem üppigen Frühstücksbuffet stärkten wir uns für die 130 km lange Fahrt zurück nach Mandalay. Leider kamen wir nicht weit, nach etwa 10 km, bei 40 km/h schepperte es sehr laut, wir hielten an uns sahen den Schlamassel. Die Kette hatte sich vom Zahnrad gelöst und etwas in der Verkleidung verhakt. Weiterfahren konnten wir so nicht. Wir hatten Glück, ein Burmese eilte uns zur Hilfe und brachte uns zur nur 30 m entfernten Werkstatt.

Der Mechaniker prüfte die Sachlage und machte uns zu verstehen, dass wir so nicht weiterfahren können – ja, hatten wir auch schon erkannt. Da wir uns nicht gut verständigen konnten, gaben wir ihm die Telefonnummer von Jerry unserem Mopedvermieter. Die Zwei besprachen sich und die Reparatur konnte beginnen. Ähnlich wie in Dawei mussten das Zahnrad und die Kette, die durch Verschleiß abgenutzt waren, gewechselt werden, 45 min später war alles wieder in Schuss und wir konnten unsere Fahrt fortsetzen.

Niko Verfasst von: