Auf unserem Weg von Kho Samui nach Kho Phayam übernachteten wir in Ranong, da der Weg nicht an einem Tag zu schaffen ist. Wir konnten schon auf Koh Samui ein Kombiticket für die Fähre und den Bus bis nach Surat Thani lösen. Wieder auf dem Festland in Don Sak angekommen, wartete dort schon der Bus und ca. 90 Minuten später waren wir in der Provinzhauptstadt Surat Thani. Wir ließen uns von einen Tuk Tuk den letzten Kilometer zum Busbahnhof bringen. Nach kurzem Durchfragen fanden wir den richtigen Schalter für den Ticketkauf und hatten noch Zeit, etwas zu essen und am Nachmittag ging es weiter nach Ranong.
Wir kamen gegen 19 Uhr an und mussten uns zunächst eine Unterkunft für die Nacht suchen. Dieses hatten wir noch nicht gemacht, da wir morgens nicht ganz sicher sein konnten, so weit zu kommen. Glücklicherweise gab es auf diesem kleinen alten Busbahnhof in Ranong WLAN – das gab es selbst in Bangkok nicht. Wir suchten ein Hotel in der Nähe, schulterten unsere Rucksäcke und gingen zu Fuß zu unserer 1,6 km entfernten Unterkunft. Das Hotel und das Personal machten einen sehr guten Eindruck, wir wurden freundlich empfangen und ein freies Zimmer gab es auch noch.
Der Hotelbesitzer informierte uns, dass an diesem Abend in ganz Thailand das Loy Krathong Fest gefeiert wird und auch in Ranong eine große Party stattfindet. Wir gingen kurz auf unserer Zimmer und hörten plötzlich ein Feuerwerk. Also beeilten wir uns und konnten von der Tür des Hotels aus das Feuerwerk bewundern, bevor wir uns auf dem Weg zum Fest machten.
Wie auf einem Volksfest, gab sehr viele Stände, an denen hauptsächlich Leckereien und viele bunte schwimmbare Blumengestecke verkauft wurden. Die Gestecke mit einer Kerze in der Mitte und guten Gaben werden den Thais in einem Fluss gesetzt. Diese Tradition soll aus dem Hinduismus kommen und die schwimmenden Flöße sollen alle Verunreinigungen der Seele mitnehmen.
Das Streetfood Angebot war für unseren europäischen Geschmack teilweise sehr gewöhnungsbedürftig. Neben uns geläufigen Dingen wir Hühnchen, wurden frittierte Heuschrecken und anderes Krabbeltier oder Dinge verkauft, von denen wir nur ahnen konnten, was es ist. Wie es sich für eine Party gehört gab es auch noch eine große Bühne von der laute Musik dröhnte, viele feierlustige Thais versammelten sich auf der Tanzfläche.
Wir beobachten noch ein paar Minuten, wie die Leute die Blumengestecke in den Fluss setzten – das ganze Gewässer war übersät damit. Der Fluss wurde somit mit all diesen Gaben überfüttert, ein paar schwimmende Jugendliche angelten sich Geldgaben und Süßigkeiten direkt von Gabentisch aus dem Flusslauf. Nach ca. zwei Stunden machten wir uns auf den Weg zum Hotel, da wir erschöpft von der Reise waren und die Menschenmengen die Straßen füllten.
Am nächsten Morgen gab es im Hotel ein sehr leckeres thailändisches Frühstück, es gab Reissuppe mit Hühnchen, thailändische Süßigkeiten, Ei, Toast, Bananen und Marmelade. Gut gestärkt machten wir uns mit einem Sammeltaxi auf den Weg zum 5 km entfernten Pier, an dem die Fähre nach Kho Phayam ablegt.
Hallo Ihr Beiden,
die allgemeine Mittagspause ist vorbei und ich bin heute extra mal ein bisschen später rüber in die Kantine gegangen, damit ich in Ruhe die letzten Berichte lesen konnte.
Wir waren die letzten 2 Wochen viel unterwegs, Meeting in Düsseldorf, Süßwarenkongress in Berlin … halt seeehr busy. Aber was erzähle ich da, langweiliges Zeug und sicher nicht nur geographisch weit weg für Euch.
Wir haben jetzt endlich mal der Jahreszeit angepasstes Wetter, Nieselregen , grau, mal unter mal über 0 Grad.
Die Geschäfte laufen gut, aber ( noch ne kurze Anekdote für Nikola) Gestern wurden bei der Produktion einer Aktion, gesalzene und trocken geröstete Nüsse in den Dosen vertauscht. So, jetzt aber Schluss mit der Arbeit.
Varanasi
In meinem bescheidenen geographischen Gedächtnis habe ich Eure Reiseberichte als kleinen Rundkurs aneinander gereiht. Südlich rein nach Nepal, dann Nordost und im Norden wieder raus Richtung Varanasi. Ich hätte ja bloß auf Eure Karte gucken müssen.
Wir haben ein Patenkind in Bhadohi, das liegt ca. 60 km westlich von Varanasi und daher beschäftige ich mich seit Längerem mit der Gegend und lese viel über Bräuche , soziale Bedingungen, dem Stand der Frauen und Mädchen in der Gesellschaft, aber auch über die sich positiv entwickelnden Verhältnisse. Bildung, Hygiene, Infrastruktur z.B. Wasserversorgung der Dörfer entwickeln sich stetig und die Menschen werden allerorts geschult sich jeden Tag die Hände zu waschen. Wenn es denn immer stimmt was die Hilfsorganisation so schreibt.
Wenn ich dagegen Berichte im Fernsehen sehe oder auf Youtube suche, sehe ich viel Elend und Dreck, mit Müll bis über beide Ohren, Tote die, rituell bestattet, halb verbrannt zwischen den Badenden im Ganges schwimmen und denke mir immer was stimmt jetzt?
Ist das wirklich überall so, oder sind das mal wieder nur die dramatischen Bilder die hier in der „zivilisierten Welt“ für bessere Quoten sorgen?
Trefft Ihr auch auf sowas und wie geht man dann damit um?
Wenn ich Eure Berichte lese bin ich nur begeistert und es zeigt dass es offensichtlich sehr lohnenswert ist, sich auf eigene Faust aufzumachen und zu entdecken.
Sicher spielt Vorbereitung und Erfahrung ( Markus muss nicht mit den Ziegen auf dem Dach des Busses sitzen) eine gr0ße Rolle, aber es zeigt auch die schönen Welt ist offensichtlich da.
Ich wünsche Euch, dass es so weiter geht, natürlich inclusive dem einen oder anderen kleinen Abenteuer und freue mich auf weiter spannende Reiseindrücke. Niko wenn Ihr wieder zurück seid, sattelst Du um und schreibst Bücher. Das Zeug dazu hast du jedenfalls
Bis bald und schöne Zeit
Gruß Peter