Nach dem etwa vier stündigen Flug über Nacht kamen wir am morgen übermüdet am Flughafen in Bangkok an, wo wir die nächsten 24 h Aufenthalt geplant hatten, da wir am nächsten Tag den Nachtbus Richtung Koh Samui nehmen wollten. Nach etwas Durchfragen haben wir den Shuttlebus gefunden, der in die Nähe unseres Hostels fuhr. Die Thais haben sich ordentlich in einer Schlange angestellt und sind ruhig in den Bus eingestiegen – undenkbar in Inden.
Trotz Berufsverkehr und Stau waren wir schon gegen 9 Uhr in unserem Hostel, unser Zimmer konnten wir leider noch nicht beziehen. Wir luden unser Gepäck ab und erkundeten in den nächsten Stunden die Umgebung – wir waren in der Nähe der Khao San Road, dem Mekka für Backpacker aus aller Welt, in dem jedes Klischee tausendfach bedient wird. Normalerweise hätte mir der Trubel hier nicht gefallen, aber nach den Wochen in Indien uns Nepal freute ich mich tatsächlich, tagsüber europäische Touristen mit Bier in der Hand über die Straßen laufen zu sehen. Auf uns wirkte in der Metropole Bangkok nach dem Gewusel, Chaos und Gehupe von Varanasi geordnet und ruhig.
Am nächsten Tag hatten wir bis zum Nachmittag noch Zeit für Sightseeing und besuchten einen Tempel in der Nähe unseres Hostels – den Golden Mount. Der Tempel liegt auf einem künstlich angelegten Hügel, auf den eine spiralförmige Treppe nach oben führt. Oben angekommen hatten wir einen schönen Blick in alle Richtungen auf die Skyline Bangkoks. Die große Stadt erstreckte sich bis zum Horizont. Da wir noch ausreichend Zeit hatten, sind wir noch nach Chinatown gelaufen. Hier gibt es in den engen Gassen alles zu kaufen. – viel bunter Glitzerkram, Kleidung und wegen der Jahreszeit übrigens auch viel Weihnachtsklimbim.
Zurück im Hostel haben wir uns von der Rezeption ein Taxi rufen lassen, das uns zum Sai Mai Tai Busbahnhof brachte, denn von dort starten die Busse Richtung Süden. Die Taxifahrten sind in Bangkok mittlerweile sehr gut organisiert. Sie werden per App bestellt und du weißt den recht günstigen Fahrpreis im voraus. Wir haben für die ca. 12 km weniger als 5 Euro gezahlt. Die Ticketschalter im Busbahnhof befinden sich im 2. Stock des angrenzenden Einkaufszentrums. Wir bekamen zunächst nur die teure Luxusbus-Variante angeboten, bis sich ein sehr netter Thai als Dolmetscher fand, der gutes Englisch sprach. Er ging mit uns zurück zum richtigen Schalter und orderte die günstigere Variante. Das Bus-Fähre-Kombiticket kostete umgerechnet ca. 17 Euro pro Person. Ein guter Preis, wir waren jedoch noch etwas an die mega günstigen Preise in Indien gewohnt und haben zunächst geschluckt. Wir bedankten uns und verabschiedeten uns freundlich. Da wir bis zur Abfahrt um 19 Uhr noch ein paar Stunden Zeit hatten und es viele Restaurants und Shops gab, tranken wir noch gemütlich Café und aßen einen Snack.
Ca. 45 Minuten vor der Abfahrt gingen wir zum Bussteig und unser Bus stand schon parat. Was für ein Luxusgefährt, nach unserem Erfahrungen in Indien und Nepal! Absolut europäischer Standard und es waren sogar ein Steward mit an Bord, der Getränke und Snacks verteilte, der Preis war also absolut gerechtfertigt. Die 12-stündige Busfahrt auf Thailands Straßen war angenehm und es ging die ganze Zeit mit ca. 80 km/h schnell vorwärts. Die Sitze ließen sich weit nach hinten kippen, so dass wir auch ein paar Stunden schlafen konnten. Wir mussten uns warm einpacken und die Decken nutzen, die verteilt wurden, da die Klimaanlage auf 15 °C eingestellt war. Unterwegs machten wir eine Pause an einem neuen, sehr gepflegten Rasthof mit sauberen großen Sanitäreinrichtungen. Es gab eine riesige Halle mit Verkaufsständen und alles war piccobello organisiert. Mit der aufgehenden Sonne erreichten wir schließlich den Fährhafen Don Sak.
