Nach nunmehr 30 spannenden Tagen haben wir Nepal wieder verlassen. Diesmal bot sich der Grenzübergang Sonauli für uns an – das ist der höchst frequentierte Grenzübergang zwischen Indien und Nepal. Unsere Ausreisetag begann am 07. November um 7 Uhr morgens am Busbahnhof Baluja in Kathmandu. Mit der Busnummer auf unserem Ticket konnten wir nicht so richtig viel anfangen, da die Busse alle mit für uns nicht lesbaren Ziffern gekennzeichnet sind. Nach kurzer Suche und etwas Durchfragen zwischen ca. 50 Bussen haben wir unseren tatsächlich gefunden. Etwas klapprig, aber ein Bus. Die Nepalesen sind sehr freundlich und wenn man als Tourist eine Weile hilflos rumsteht, ist ein Hilfsangebot garantiert, eine Gegenleistung erwartet keiner. Unsere großen Rucksäcke wurden auf das Dach des Busses verfrachtet und nach 30 min Warten fuhr der vollbesetzte Bus los.
Wir hatten bis zur Grenze an diesem Tag 280 km vor uns. Zunächst raus aus der Stadt – dafür haben wir etwa 3 h gebraucht, da reger Verkehr herrschte bzw. Stillstand. Unser Fahrer war sehr geduldig und hat sich Stück für Stück vorwärts gekämpft. Gehupt wird in Nepal kaum, es gibt sogar Schilder, die dies untersagen. So macht dieses Verkehrschaos irgendwie auch einen friedlichen Eindruck – man muss sich die Zeit halt nehmen. Nach vier Stunden haben wir dann kurz hinter Kathmandu eine Mittagspause eingelegt, nachdem sich der Busfahrer gestärkt hatte, ging die Reise weiter. Immer wieder sind Passagiere ein- und ausgestiegen, es wurde jegliche Art von Gepäck verladen. Ein kurzes Stück hat uns sogar ein Huhn begleitet, welches kopfüber gepackt an den Füssen von seiner Besitzerin transportiert wurde. So verging Stunde um Stunde, die Straßen waren zum Teil so schlecht, dass wir uns einfach nur Festhalten mussten und gehofft haben, dass der Bus nicht umkippt. Gegen 17 Uhr war 25 km vor der Grenze Endstation für unseren Bus und uns wurde mit Händen und Füßen erklärt, dass wir nun in einen anderen Bus umsteigen müssen, der schon gewartet hat. Nach dem Buswechsel ging es nochmals 45 min in der Dämmerung über eine holprige Straße.
Am Grenzstreifen angekommen ging alles ganz flott, Geld gewechselt, Stempel in Nepal abgeholt und Immigration in Indien erledigt. Mittlerweile war es dunkel, wir haben an diesem Tag einen der wichtigsten Feiertage des Jahres erwischt – in dieser Nacht wurde der Höhepunkt des Diwali Festes gefeiert. Zu Diwali wird 5 Tage lang der Sieg des Guten über das Böse gefeiert. Die Straßen werden mit Blumen und Lichtern geschmückt, alles blinkt in schrillen Farben, zudem gibt es Feuerwerk, Wunderkerzen, laute Partys auf der Straße und Böller. Dieses Spektakel begleitete uns also auf dem dicht besiedelten ca. 1 km langen Grenzstreifen. Ganz anders als bei unserer Einreise nach Nepal in ging hier so richtig die Post ab.