Te Paki Coastel Track

Nach mehr als sieben Stunden Autofahrt über teilweise sehr kurvige Straßen, sind wir abends um halb 8 an der Spirit’s Bay am Pazifischen Ozean ganz im Norden Neuseelands angekommen. Pünktlich zum Sonnenuntergang saßen wir mit einer Flasche Rotwein am traumhaften Strand und genossen die Ruhe. Wir waren beide etwas aufgeregt. Morgen sollte unsere 3-4 tägige Wanderung beginnen, auf der es unterwegs außer Wasser, das abgekocht werden muß, keine Möglichkeit zur Versorgung gab. Wir mussten alles mitschleppen, was wir benötigten – vom Zelt bis zum Essen. Außerdem wußten wir noch nicht, wie wir zum ca. 20 Kilometer entfernten Startpunkt der Tour kommen sollten.

Am nächsten Morgen hielten wir unsere Augen offen, denn wir hofften auf jemanden, der abreist und uns mit zur Hauptstrasse nehmen kann, denn dort startet die Wanderung. Wir hatten großes Glück und fanden eine sehr nette Brittin, für uns war der Tag gerettet, da uns dadurch 20 Kilometer entlang einer langweiligen und staubigen Schotterpiste erspart wurden. Es konnte also endlich losgehen!

Anfangs wanderten wir auf einem Weg mit grünen Weiden und vielen Schafen rechts und links. So hatten wir uns Neuseeland vorgestellt 😉 Weiter ging es entlang sehr hoher Sanddünen zu einem weiten Sandstrand, wo wir den einzigen anderen Wanderer an diesen Tag trafen, einen jungen Mann aus Texas. Über einen Hügel ging es dann zu unserem ersten Etappenziel – den kostenlosen und nur zu Fuß erreichbaren Campingplatz Twilight Beach. Vor Ort gab es Wasser, eine überdachte Picknickhütte, Toiletten und eine grandiose Sicht über den von steilen Klippen gesäumten Sandstrand. Einfach nur spitzenmäßig und wir waren die einzigen Gäste hier! Wir bauten unser Zelt auf, stellten unsere Rucksäcke unter die Unterdachung und verbrachten den Nachmittag am kilometerlangen Strand, den wir für uns alleine hatten. Unglaublich…

Am nächsten Morgen erlebten wir dann eine böse Überraschung. Irgendein Tier, vermutlich ein Opossum, hat einen unserer Rucksäcke geöffnet und sich über unseren Vorrat hergemacht. Zum Glück hatten wir aber viel zu viel Essen mitgeschleppt und wir rechneten aus, dass die vom Opossum verschmähten Reste gerade für uns ausreichten, wenn wir entsprechend haushielten. Also mussten wir nicht abbrechen und starteten zur zweiten Etappe entlang traumhafter Buchten und Stränden Richtung Cape Reinga. Dort angekommen war es mit der Zweisamkeit vorbei, denn bis hier führt eine asphaltierte Straße und der Leuchtturm auf der Klippe ist ein beliebtes Ausflugsziel. Wir machten ein paar Fotos, gingen rasch weiter und kurze Zeit später hatten wir die Tagesausflügler wieder hinter uns gelassen. Am Nachmittag kamen wir nach 19 anstrengenden Kilometern ziemlich erschöpft auf dem Campingplatz Tapotupotu Bay an.

Auch dieser Platz ist wunderschön gelegen und hier übernachteten zahlreiche andere Urlauber. Am Abend lernten wir Sarah & Patrick aus Deutschland kennen und nachdem wir ihnen erzählt hatten, dass wir von einem Tier beklaut wurden, luden sie uns am nächsten Morgen spontan zu einem leckeren Müsli ein – tausend Dank an euch!

In den zwei folgenden Tagen waren die Etappen kürzer und wir konnten wieder auf einem kleinen kostenlosen und wunderschönen Campingplatz am Meer übernachten, den wir uns mit 2 Rumänen teilten. Dort griffen uns auf dem Weg zum Strand jedes Mal 2 Vögel an – Austernfischer. Die sind wirklich aggressiv und fliegen mit ihren langen roten Schnäbeln direkt auf dich zu und drehen erst im letzten Moment ab. Wir verbrachten den Nachmittag wieder am traumhaften Strand und legten uns abends erschöpft ins Zelt. Als wir morgens wach wurden sahen wir, dass die Außenhaut unseres Zelts von tausenden von Mücken belagert wurde (siehe Foto), die auf uns warteten. Ich ging so schnell es ging aus dem Zelt, löste schnell die äußere Hülle vom Zelt, schüttelte sie aus und lief erstmal weg.

Ganz zum Schluss unserer Tour ging es noch mehrere Kilometer an einem wundervollen Strand durch knöcheltiefen Sand (sehr anstrengend). Wir erreichten unser Auto am Mittag des vierten Tages – geschafft und wir sind nicht verhungert! Wir machten uns hungrig über die im Auto gelagerten Vorräte her und brachen auf zur Bay of Islands.

Markus Verfasst von:

4 Kommentare

  1. Marcello
    28. Januar 2019

    Super Blog! Was für ein Abenteuer…und jetzt auch noch NZ (unser Lieblingsland)!
    Wir fliegen in 12 Tagen auf die Südinsel und können es kaum erwarten! In Neuseeland kann man so viel erleben und Ihr habt sicher schon viele Tipps bekommen. Falls Ihr auf dem Rückweg nach Auckland noch Zeit für einen kleinen Umweg habt, solltet Ihr noch die Waipu Caves erkunden. Ein „unkommerzialisiertes, auf eigene Gefahr“ Abenteuer mit Gloworms südlich von Whangarai.
    Wir wünschen Euch viel Spaß bei Euren weiteren Abenteuern!
    Marcello + Janine

    • Niko
      1. Februar 2019

      Danke! Freu mich ? am 11.02 setzen wir über auf die Südinsel. Da könnte man sich ja mal auf nen Wein treffen! ArendsNikola@hotmail.com

  2. Galina
    29. Januar 2019

    Das ist ganz schön mit der Natur allein zu sein!
    Ihr macht es richtig.

    • Niko
      1. Februar 2019

      Natur pur – wie lieben es! Schön, dass du mitkommst. Nächstes Jahr seid ihr wieder dran ?

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